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Schlechte IT Governance erstickt alle Projekte

Wie die Marktforschungs- und Beratungsfirma Butler Group herausgefunden hat, passieren die meisten Fehler bei einem IT-gestützten Projekt auch direkt auf der IT-Seite. Die Governance fehlt oft. Auf diese Art, so heißt es, würden echte Geschäftsschäden entstehen.

Wie die Studienautoren bei einer Umfrage unter Kunden herausfanden, werden Strategien für IT Governance, die sich mit dem effektiven und relevanten IT-Einsatz zum Wohle des Unternehmens beschäftigen, lediglich in der IT-Abteilung aufgesetzt und richtig angewendet. Außerhalb ist IT Governance ein Fremdwort. Außerdem würden diese isolierten Ansätze auch das Ziel verfehlen, fürs Business nützlich zu sein. Die schlechte Koordination zwischen IT und Business ziehe sich also auch hierbei durch wie ein roter Faden.

Für Tim Jennings, Research Director Butler Group, ist entscheidend, dass sich die Fehler fortsetzen. “Viele neue Geschäftsinitiativen verlassen sich auf die Informationssysteme, daher ist der Einfluss einer schlechten IT Governance nicht nur eine IT-Frage. Vielmehr vermindert sie direkt die potentiellen Geschäftsvorteile”, sagte er ein einer Stellungnahme zur Studie.

Dazu kommen noch Fehler, die Geld kosten – beispielsweise würden rein taktisch eingesetzte kurzzeitige IT-Unterstützungen sich oft nicht auszahlen. Von der unausgewogenen Verteilung von Menschen und Maschinen ganz zu schweigen. Jennings verzeichnete allerdings – wenig überraschend – Unterschiede zwischen Großkonzernen und großen wie kleinen Mittelständlern. Die Konzerne hätten seinen Aussagen zufolge mehr Disziplin und Möglichkeiten bei der Umsetzung einer durchdachten und aufs Business abgestimmten IT Governance.

Die Experten der Butler Group raten allerdings dazu, vor einer Festlegung auf irgendeine IT Governance eine Bestandsaufnahme vorzunehmen. Es gebe drei verschiedene Anforderungen: Run-The-Organization, Change-The-Organization und Innovate. Für jede müssten andere Governance-Regeln Anwendung finden. Beim ersten Szenario komme es darauf an, die Kosten zu senken und die Effektivität zu maximieren. Für den zweiten Fall raten die Fachleute zu einem differenzierten Vorgehen mit Elementen aus der verbesserten Kundenbetreuung oder Produktivitätssteigerungen als Treiber. Schließlich müssten Firmen, die innovativer werden wollen, die neueste Technik in ihre Umgebung einbauen.

Jennings empfiehlt den Einsatz von unterstützenden Werkzeugen wie Project Portfolio Management (PPM). Diese sollen dabei helfen, die Einzelschritte eines Projektes in Hinblick auf Zwischenschritte und das Ziel hin zu überwachen. Ferner müsse ein effektives IT Governance Framework einen durchgehenden Blick auf die eingesetzte IT freigeben.

Silicon-Redaktion

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