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Laserdioden sollen Handys zu Projektoren machen

Corning ist auf die Herstellung von Glasfaserkomponenten spezialisiert. Die Laserdioden können etwa eingesetzt werden, um Kleinstprojektoren in Handys einzubauen.

Nach Angaben von Corning ist der grüne Laser heller als die bislang erprobten roten Laserdioden. Mit den neuen Dioden soll es möglich sein, bei einem Projektorvolumen von 1 Kubikzentimeter eine Lichtleistung von 10 bis 20 Lumen zu erzeugen – womit sich ein Bild von 9 bis 12 Zoll Bilddiagonale projizieren lässt.

Microvision – ein Hersteller von mobilen Miniprojektoren – plant, Cornings grüne Laserdioden in seine Pico-Projektoren zu verbauen. Damit sollen Breitwandbilder in DVD-Qualität möglich werden. Der Projektor selbst wird weniger als 7 Millimeter dick sein.

Der Einbau von Miniprojektoren in mobile Geräte ist kein neues Konzept, doch gibt es dabei noch eine Vielzahl von ungelösten Problemen. Damit der Projektor in ein normales Handy passt, darf er nicht mehr als 4 bis 6 Kubikzentimeter Platz einnehmen. Zwar haben einige Firmen dieses Problem mittlerweile gelöst, doch der damit verbundene Preis macht eine Vermarktung fast unmöglich. Der kleinste Projektor, der derzeit auf dem Markt ist, kostet etwa 1000 Dollar.

“Das Problem ist, dass die Laserprojektion mindestens hundertfach zu teuer ist, um sie in einem Consumer-Produkt zu nutzen”, so Mattthew Brennesholtz, Analyst bei Insight Media. Doch Corning und Novalux, ein weiterer Entwickler grüner Laserdioden, meinen übereinstimmend, dass die neuen grünen Laser mit der Zeit ein akzeptables Preisniveau erreichen könnten.

Doch der Preis ist nur ein Problem. Eine anderes ist der Strombedarf – denn ein Projektor darf höchstens 1 Watt von der Handybatterie abzweigen. Doch nach Angaben von Brennesholtz verbraucht selbst der kleinste derzeit verfügbare Projektor normalerweise zwischen 2 bis 3 Watt. “Die Effizienz der Projektoren muss wesentlich erhöht werden, bevor die Handyhersteller bereit sind, sie in ihre Produkte zu integrieren”, lautet seine Forderung an die Forschung.

Neben den grünen Lasern befinden sich auch andere Lasertechnologien in der Erprobung. So stellte Texas Instruments (TI) jüngst seine eigene DLP-Technik (Digital Light Processing) für einen ultramobilen Projektor vor.

Gegenwärtig werden noch überwiegend LEDs (Light Emitting Diodes) als Strom sparende Alternative genutzt, wie zum Beispiel die Systeme der finnischen Firma Upstream Engineering. Allerdings erzeugen LED-Projektoren nicht so helle Bilder.

Da die Auflösung und Helligkeit dieser taschengroßen Projektoren bislang noch nicht die Qualität eines LCD-basierten Projektors erreicht hat, wird es wohl noch etwas dauern, bis sie Einzug in andere Geräte wie Handys oder PDAs halten können.

“Projektoren, die halb so dick sind wie ein Kartenstapel und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit zur Darstellung von brillanten Bildern und Videos haben, wird es erst ab 2008 in großem Umfang geben”, kommentierte Stephen Baker, Analyst bei der NPD Group.

Silicon-Redaktion

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