Categories: Management

Analysten wettern gegen CEO-Wechsel bei Yahoo

Es hieß dort, der Wechsel an der Führungsspitze reiche bei weitem nicht aus. So ließ Derek Brown, Analyst bei Cantor Fitzgerald, durchblicken, dass der Austausch von Personen noch nicht einen Wandel bedeute. “Nur durch einen Führungswechsel schafft es Yahoo nicht zurück an die Spitze. Das Unternehmen hat mit Google eine harte Konkurrenz und gleichzeitig ein ziemlich schwaches Produktangebot. Darüber hinaus ist die Arbeitsmoral der Angestellten niedrig und eine wichtige Führungsposition ist noch immer nicht besetzt – deshalb hat man in den letzten Jahren gegen Google klar verloren. Jetzt ist ein wirklich wichtiger Augenblick in der Yahoo-Unternehmensgeschichte gekommen”, kritisierte er.

Seiner Ansicht nach muss sich Yahoo viel mehr auf Social Media konzentrieren. Die Akquisitionen der populären Fotoseite Flickr und der Bookmarking-Seite Delicious reichten demnach nicht aus, um den Trend voll auszuschöpfen. “Sie haben ihre Social-Media-Angebote nicht genug integriert und nichts davon kann mit Myspace, Facebook oder Youtube mithalten”, sagte Sandeep Aggarwal, Analyst bei Oppenheimer. Berichten zufolge wollte Yahoo im vergangenen Jahr nicht den geforderten Preis für eine Akquisition von Facebook zahlen, aber genau das hätte dem Unternehmen aus der Krise geholfen, hieß es. “Yahoo muss die Akquisition von Social Media zu einer zentralen Strategie entwickeln”, so Greg Sterling, Senior-Analyst bei Local Mobile Search. Sie raten also entgegen den ersten Einschätzungen der Wall Street zu Kauf statt Verkauf.

Dasselbe gelte auch für Video-Anwendungen. “Sie müssen nach Fusionsoptionen in diesem Bereich Ausschau halten, die Sinn machen. Ich denke dass der neue Vorstandsvorsitzende Jerry Yang ein bisschen schneller handeln wird”, sagte der Großaktionär Eric Jackson, der den abgesetzten CEO Terry Semel auf der Jahresversammlung ins Kreuzverhör genommen hatte. Er meinte, dass Yahoo seine internen Prozesse besser organisieren müsse. Mit etwa 12.000 Angestellten und vielen unterschiedlichen Abteilungen sei das Unternehmen sehr komplex, unübersichtlich und schwerfällig geworden. “Es ist schwierig mit einer solchen Unternehmensstruktur flexibel auf Trends zu reagieren. Der Prozess zur Entscheidungsfindung muss vertikalisiert werden”, forderte Jackson.

Yahoo sucht außerdem schon seit einigen Wochen einen Technischen Direktor, da diese Position unbesetzt ist. Doch da Yahoo ein technisches Unternehmen ist, ist dieses ein großes Problem. Yahoo muss sich durch Innovationen wieder ins Rampenlicht bringen. Schon seit einiger Zeit gab es bei Yahoo kein wirklich neues Produkt mehr.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

4 Stunden ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

1 Tag ago

Studie: KI-Technologie unverzichtbar für zukunftsfähige Paketlogistik

Mit KI können Unternehmen der Paketbranche Prozesse optimieren, Kosten einsparen und sich zukunftssicher aufstellen.

1 Tag ago

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

2 Tagen ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

2 Tagen ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

4 Tagen ago