Das Jericho Forum ist eine Gruppe international führender Sicherheitsexperten und fördert die Entwicklung von Sicherheitstechnologien. Deren Mitglieder Humberto Abdelnur, Radu State und Olivier Festor haben am Mittwoch eine Möglichkeit vorgestellt, wie Hacker ein VoIP-Gerät als Abhörvorrichtung nutzen können. Als Beispiel hierfür wurde das Telefon Grandstream SIP genannt.
“Nach unserer Analyse ist VoIP noch nicht für den Einsatz in Unternehmen geeignet. Es kann noch nicht im internen Netz eingesetzt werden, da viele Geräte nicht sicher sind. Zukünftig sollte jeder VoIP-Anbieter die Daten verschlüsseln, denn alleine auf die Netzwerksicherheit kann man sich nicht verlassen”, erklärte Paul Simmonds, Vorstandsmitglied des Jericho Forums.
Die Forscher, die die Schwachstelle bei Grandstream entdeckt haben, fanden auch zahlreiche Bugs über die sich Hacker remote in ein Gespräch einklinken können. Die Schwachstelle in Grandstreams SIP erlaube es Angreifern mit einer Sequenz von zwei syntaktisch korrekten Meldungen das Gerät zu knacken. Danach sendet der Apparat RTP-Packete an den Hacker mit deren Hilfe diese das Gerät manipulieren und so Gespräche abhören können.
Grandstream hat die Ergebnisse der Forscher bereits bestätigt. “Wir werden im September ein Update dazu veröffentlichen. Alle besorgten Kunden können sich an unsere Support-Abteilung wenden, um eine auf Schwachstellen geprüfte Beta-Version zu erhalten. Zudem gibt es auch andere Möglichkeiten, die Sicherheitslücke zu umgehen. Bei einem Angriff klingelt das Telefon und auf dem Informationsfenster werden Instruktionen angezeigt, wer diesen Hinweisen aber nicht folgt, bleibt weiterhin geschützt”, erläuterte Marianne Rocco, Marketingdirektorin bei Grandstream, die Situation.
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