Die Vereinbarung sieht vor, dass die Vertreter der Rechteinhaber die Provider über IP-Adressen von Nutzern informieren können, die wiederholt illegale Kopien angefertigt haben. Die betroffenen Personen werden von den Providern zunächst verwarnt. Bei weiterem Missbrauch werden die Zugänge gesperrt oder die Provider-Verträge gekündigt.
Ähnliche Ansätze wurden in Japan schon früher diskutiert, damals jedoch aus Gründen des Datenschutzes und der Netzneutralität verworfen. Nun aber gehen die vier Verbände – denen über 1000 japanische Provider angehören – auf diesem Weg gegen Copyright-Verletzungen vor.
Kritiker der Verbände sagen allerdings, dass die nach Schätzungen 1,75 Millionen P2P-Filesharing-Nutzer im Lande wesentlich zur Netzwerkauslastung beitragen. Daten des japanischen Ministeriums für Innere Angelegenheiten und Kommunikation belegen, dass P2P-Anwendungen den Löwenanteil des Datenverkehrs verursachen. Besonders eifrige P2P-Nutzer zu sperren, könnte also im Interesse der Provider liegen, so die Kritiker.
Da P2P verstärkt auch für legale Anwendungen zum Einsatz kommt, dürften Sperren das Problem langfristig jedoch kaum lösen. Hier liegen die Hoffnungen auf der ‘Proactive Network Provider Participation for P2P’ (P4P) – einem Ansatz, an dem die ‘P4P Working Group’ der Distributed Computing Industry Association arbeitet.
Bei P4P sollen P2P-Netzwerke durch besseres Management möglichst lokale Verbindungen nutzen. Der effizientere Datenverkehr soll den Providern durch eine Reduktion des Gesamtvolumens nutzen und zudem schnellere P2P-Downloads ermöglichen.
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