Laserscanner steuern Autos

Wird der Führerschein also künftig überflüssig und können sich die Menschen in selbständig fahrenden Autos zurücklehnen, ohne auf die Straße und den Verkehr zu achten? “Wohl kaum”, sagt Surmann, “denn für Privatautos ist der Scanner mit einem Preis von etwa 17.800 Euro viel zu teuer – auch wenn er deutlich kostengünstiger ist als herkömmliche Modelle. Es ging vielmehr darum zu zeigen, wozu Computer mit den entsprechenden Sensoren wie Laserscanner und Kameras prinzipiell in der Lage sind.”

Doch wo werden die Laserscanner heute schon verwendet? “Wir setzen unseren 3D-Laserscanner unter anderem dazu ein, die Sichtbarkeit von Werbeplakaten zu prüfen”, sagt der Wissenschaftler. Der Laserstrahl tastet in Sekundenschnelle die ganze Ebene ab und liefert die gewünschte Information mit einem Öffnungswinkel von 120 bis 180 Grad – ähnlich einem Panoramabild.

Der Unterschied: Bei einem Foto erhält der Betrachter keine Informationen über Abstände und Entfernungen, bei einem Laserscan dagegen schon. “Auf diese Weise lassen sich Gütekriterien für die Plakatstandorte berechnen, die sich dann auch im Preis wiederfinden könnten. Eine Plakatwand, die von jedem beliebigen Winkel aus vollständig zu sehen ist, lässt sich teurer vermieten als eine, die die Passanten nur aus einer Blickrichtung erkennen können”, sagt Surmann.

Auch bei Sperrguttransporten kann der 3D-Laserscanner gute Dienste leisten. Fährt man vor dem Transport die Strecke mit einem Auto ab, auf dem der Laserscanner angebracht ist, lässt sich ein genaues Umgebungsmodell erstellen. Den großen Vorteil des 3D-Scanners des IAIS sieht Surmann im Preis: Das Gerät koste ein Drittel herkömmlicher 3D-Laserscanner – daher eröffneten sich viele neue Anwendungsfelder, die bisher aus Kostengründen nicht rentabel seien.

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Silicon-Redaktion

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