Balda stößt Handyschalen-Produktion ab

Analysten waren bis zuletzt der Ansicht, dass keine ernsthaften Interessenten für die Solutions-Gruppe zu finden seien. “Die Bereiche sind zu stark belastet”, kommentierte Marc Gabriel, Aktienanalyst beim Bankhaus Lampe, die Verkaufsambitionen. Neben der Balda-Solutions-Gruppe wird auch der Balda Werkzeugbau an die Heinze Werkzeugbau veräußert.

Durch die Trennung vom europäischen Infocom-Geschäft im Rahmen des Asset Deals kann den Liquiditätsbelastungen im Hause Balda begegnet werden. “Es ist davon auszugehen, dass die Gefahr der Insolvenz durch einen Verkauf endgültig abgewendet werden kann. Schließlich darf angenommen werden, dass die anderen Bereiche profitabel weiterlaufen”, so Gabriel. Die Belastungen bewegen sich Unternehmensangaben zufolge mit einem “höheren einstelligen Millionen-Bereich” im Rahmen der Erwartungen. Die HanseIK war bereits Anfang 2007 als Käufer für die Werke Balda-Heinze, HeRO und SMK eingesprungen. Offen bleibt, was mit der Infocom-Gesellschaft Balda Solutions Hungaria geschehen soll, zu deren Restrukturierung bereits Maßnahmen ergriffen wurden und die ebenfalls Teil von Verkaufsgesprächen gewesen sein soll.

Nach Unstimmigkeiten mit der Beteiligungsgesellschaft Aurelius, die die Infocom-Sparte Ende des Vorjahres übernommen hatte, kaufte Balda die europäischen Töchter wieder zurück. Dies führte zu hohen Verlusten im Vorjahr. Zuletzt wurde das Ergebnis der Konzerngruppe im ersten Quartal von ihren asiatischen Töchtern stark belastet. Heinze Solutions, die ohnehin in vergleichbaren Segmenten tätig ist, stärkt mit der Übernahme ihre Aktivitäten in dem Bereich und will diese fortführen. Über Preis und Bedingungen der Transaktion ist Stillschweigen vereinbart worden.

Silicon-Redaktion

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