Gute Aussichten für Chips

Der weltweite Markt für Halbleiter wird – wider Erwarten – signifikant wachsen, prognostizierte jetzt das Marktforschungsunternehmen Gartner. Allerdings wird bei den Produzenten weniger in die Chip-Supply-Chain investiert. Das macht den Analysten Sorgen.

Der weltweite Umsatz mit Halbleitern wird im Jahr 2008 rund 286,5 Milliarden Dollar erreichen. Dies entspricht einem Zuwachs von 4,6 Prozent. Im vergangenen Jahr lag das Volumen bei 273,9 Milliarden Dollar weltweit.

Aufgrund der Nachfrage sah sich Gartner gezwungen, die Prognose vom Februar zu erhöhen. Diese sagte nur ein Wachstum von 3,4 Prozent voraus, hieß es von dem international tätigen Marktforscher. Die Studienautoren räumten ein, dass sie die Dynamik des Marktes unterschätzt hätten.

“Es wurde weitgehend angenommen, dass der Wirtschaftsabschwung in den USA, der Mitte 2007 begann, die Nachfrage nach Elektronikgütern senken würde und somit auch die Nachfrage nach Halbleitern im Jahr 2008”, sagte Richard Gordon, Research Vice President bei Gartner. “Obwohl wir weiterhin niedrige, einstellige Wachstumsraten für den Halbleitermarkt 2008 erwarten, hat dies mehr mit Faktoren auf der Angebotsseite zu tun, als mit einer schwachen Nachfrage.”

Ursprünglich hatten die Experten zu Jahresanfang damit gerechnet, dass insbesondere der PC-, der Automotive- und der Consumer-Elektronikmarkt dem Halbleitergeschäft gefährlich werden könnte, da dies die Bereiche sind, die traditionell am sensibelsten auf Marktschwächen reagierten, hieß es. Aber das erste Quartal sei so stark gewesen wie eh und je. Im Gegenteil, die Nachfrage nach tragbaren Geräten aller Art habe die Absatzzahlen auch für Halbleiter “signifikant” nach oben gezogen. Was dem Marktwachstum jetzt noch gefährlich werden könnte, ist laut Gordon die Supply Chain im Halbleitermarkt. Hier vermisste er Investitionen, die ansonsten ein Zeichen für anhaltende Nachfrage sein können.