Der Durchbruch der Japaner gibt diesen Arbeiten neuen Auftrieb. Unter Leitung von Masahiko Inouye wurden jetzt schließlich die ersten stabilen Stücke hergestellt: die synthetischen Nukleoside.
Während es anderen Forschern weltweit nur gelungen ist, gewisse Teilstücke von DNA herzustellen, soll die Entwicklung durch Einsatz einer anderen Basiskomponente nicht nur aussehen, sondern sich auch in verschiedenen Versuchen verhalten wie echtes Erbgut. Das ist wichtig, weil die künstliche DNA eines Tages als Speicher und sogar als Software fungieren soll.
Die Anwendungsmöglichkeiten in der Biotechnologie und auch in der IT seien unbegrenzt, teilte die Marktforschungsgesellschaft Datamonitor unter Bezug auf die Ergebnisse aus Japan mit. Dabei wird die grundlegendste Eigenschaft des Erbguts ausgenutzt: Es speichert Informationen über den Aufbau eines Körpers. Die Software-Mimikry soll eine andere Fähigkeit von Desoxyribonukleinsäure nutzen. Hier werden, wie im Parallel Computing, Reaktionsmöglichkeiten gleichzeitig durchgespielt, um Anpassung und Entwicklung oder die Reaktion auf Enzyme und Stoffe zu steuern. In der IT wird dasselbe mit Rechenoperationen versucht. Den Angaben zufolge ist das Tempo, mit dem die künstliche DNA Rechenoperationen durchführen soll, unschlagbar.
Zudem würden solche DNA-Computer wenig oder keine Energie benötigen, hieß es weiter. Sie würden aufgrund der internen, Energie erzeugenden Prozesse in einer Zelle angetrieben. Die Forscher sprachen demnach von “echter grenzenloser Mobilität”, die mit dem DNA-Computer ohne Strombedarf erreicht werden könne.
Die ersten Konzepte für DNA-Computing reichen zurück in das Jahr 1994. Der aktuelle Durchbruch der Japaner könnte erste Investoren aus dem IT-Herstellerbereich anlocken, vermuten die Marktforscher.
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