Wochenrückblick: Offen für Neues

Die Vorweihnachtszeit offenbart, warum Ebay so erfolgreich ist. Denn in dieser Zeit wird die Auktionsplattform unersetzlich. Gäbe es sie nicht, gäbe es zu Weihnachten lange Gesichter und ätzend gelaunte, weil enttäuschte, Kinder. Dabei sind diese es selbst, die das Problem heraufbeschwören, nämlich mit ihren ins Irrsinnige gesteigerten Geschenkwünschen.

Mit denen kommen schon die meisten Eltern kaum zurecht. Niemals aber sind Großeltern, diese geborenen Nachgeber, standhafte Bollwerke. Mit fünf Jahren wissen die Kleinen, wo bei den Eltern der Spaß in Sachen Weihnachtswünsche endgültig aufhört. Also werden die unmöglicheren Wünsche gleich an die Großeltern gerichtet, natürlich begleitet von einigen netten Telefonanrufen und sonstigen Schmeicheleien. Und was gibt es schließlich von wem zu Weihnachten? Genau! Das führt zwar regelmäßig zu etwas Ärger zwischen Eltern und Großeltern. “Ihr verzieht uns nur die Kleinen” und so. Aber den gewinnen die Älteren mit einer Bemerkung: “Als Großeltern dürfen wir verrückt sein.”

Diese seit Generationen erprobte Aufgabenverteilung ist allerdings in Gefahr. Denn Oma und Opa sind altersbedingt entlassen worden, bestenfalls auf Kurzarbeit, oder ihre Rente wird von der Inflation gefressen. Es ist schlichtweg weniger da. Die Großeltern haben weniger zu verschenken als die Eltern. Das System steht Kopf. Der Weihnachtsfrieden ist in Gefahr. An die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen mag man gar nicht denken. Wäre da nicht Ebay.

Spätestens ab Anfang November sitzen die Großeltern vor ihren PCs, nur noch Augen für Ebay. Da werden Preisentwicklungen beobachtet, bis zum Maximum gefüllte Beobachtungslisten analysiert, auf Bieterlisten die voraussichtlichen Maximalgebote kalkuliert und beim Abendessen Bieterstrategien für jedes einzelne Produkt diskutiert. Schließlich trumpfen sie auf und schnappen mit abgefeimten Manövern in letzter Sekunde Anderen die Schnäppchen vor der Nase weg. Der Frieden wird dank Ebay gerettet. Die Kleinen strahlen zu Weihnachten, und die großelterlichen Schenker haben wie immer kein schlechtes Gewissen. Ist ja alles doch noch so einigermaßen im Limit geblieben.

Leider aber war da noch eine Erfahrung: Auf Ebay gibt’s gar nicht alles, wenn man es braucht. Also rein in den Superdupermarkt in der Fußgängerzone. “Ham’ma nich!” Immerhin war ein Herstellername zu erfahren, also wird’s easy: Google, und da ist er schon, na prima! Wie bitte, die Produkte gibt es nicht übersichtlich in Kategorien sortiert zu sehen, sondern nur PDF-Seiten aus dem Produktkatalog? Und was kostet das Zeug? Null Info.

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Silicon-Redaktion

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  • Endlich ein Zeichen
    Dankeschön, Herr Dr. Müller, das Sie dem Heer ahnungsloser Killer-Nachtrauernder nun doch noch offenbaren, warum der Meister der Kolumnen sich nicht mehr auf silicon.de produzieren darf. War doch gar nicht so schwer, oder? Hätte also durchaus bereits ein paar Wochen früher passieren können. Alledrings kann ich "Differenzen in der inhaltlichen Ausrichtung" bei einer namentlich erscheinenden satirischen Kolumne nicht wirklich nachvollziehen. Aber Sie sind der Chef, und wer die Musik bezahlt... :-). In dem Fall ist es jedenfalls gut, dass sich Achim Killer dem wahrscheinlich ausgeübten Druck nicht gebeugt hat, denn ein domestizierter Killer wäre sicherlich noch viel schlimmer gewesen als gar keiner!!!
    Ich wünsche dem sillycom-Team jedenfalls viel Erfolg bei seiner Mammut-Aufgabe und hoffe auf der anderen Seite, dass sich auch Achim Killer bemüßigt fühlt, seine Weltsicht dann künftig (dann eben an anderer Stelle) mit seinen treuen, ihn derzeit heftig vermissenden Fans zu teilen.

  • Griffig formuliert aber kaum was gesagt...
    Vielen Dank Hr. Dr. Müller, dass es doch endlich wenigstens eine Reaktion auf die zahlreichen (ja so wichtigen) Leserkommentare. Schön ebenfalls, das diese sogar als wichtig eingestuft werden. Denn ohne Leser? Tja, da bräuchte man ja logischerweise auch keine Kolummne mehr. Und da sind wir auch gleich am Thema: diese Kolummne war aber nunmal Achim Killer. Ich kenne überhaupt keine andere Publikation in der ich mich für satirische Beiträge zur IT überhaupt interessiert hätte. In meinen Augen hat das Mr. Killer einfach erfunden, soll heissen: Kein Killer, kein Witz! Und genau das ist jetzt eingetreten. Ich verstehe daher nicht wieso die Kolummne nicht einfach gestrichen wurde, anstatt die (freilich unangefochten bemühten) Autoren der Lächerlichkeit auszusetzen. Und weil man scheinbar schon ahnte das es vielleicht nach Hinten losgehen könnte hat man gleich ein zigfaches an Besatzung an die Aufgabe gesetzt. Aber da beisst die Maus keinen Faden ab: auch 10 weitere Schreiberlinge können nicht kopieren, was ein Killer ausmachte. Daher: belassen wirs doch bei dem Versuch und hören jetzt auch so zu tun...

  • Wochenrückblick
    Tja, ahnen konnte man das ja schon seit ein paar Wochen. Nicht nur wie früher beim BR (Scheibenwischer) oder vor kurzem beim ZDF (Koch sägt Brender ab). Bissige Meinungen (was jede gute Satire leisten sollte) sind auch bei Silicon offenbar nicht gern gesehen. Da bleibt dann doch eher der Bildschirm dunkel. Also lieber etwas Weichgespültes. Schade, oft war der Rückblick ein wohltuendes Highlight am Ende der Woche.
    Mal sehen, wie es jetzt mit dem Silicon-Team wird und wo Herr Killer sein ungebeugtes "Unwesen" weiter treiben kann.

  • Offen für Neues ...
    Sehr geehrter Herr Dr. Müller,

    danke für die klaren Worte mit denen Sie nun endlich bestätigen was zwischen den Zeilen schon länger herauszulesen war: Herr Killer und Sie haben sich wohl verkracht, eine weitere Zusammenarbeit war anscheinend nicht mehr möglich.

    Sowas kann passieren. Die Gründe hierfür sind Interna die uns Außenstehende nicht zu interessieren haben.

    Allerdings: Herr Killer hat sich durch seine erfolgreiche Kolumne um Silicon.de sicher verdient gemacht. Es wäre deshalb schön gewesen, wenn seine Tätigkeit für Ihr Unternehmen in etwas würdevollerer Weise beendet worden wäre. Statt dessen ließen Sie ihn einfach in der Versenkung verschwinden, wohl in der Hoffnung dass es wohl kaum einer bemerken würde.

    Hier ist Ihnen offensichtlich eine Fehleinschätzung unterlaufen, wir Leser haben es sehr wohl bemerkt. Bemerkt wurde auch der qualitative Niedergang der Kolumne, wobei den Mitgliedern des neuen sogenannten "Sillycom"-Quartetts kaum ein Vorwurf zu machen ist. Eine solche Kolumne lebt nun mal von der Persönlichkeit des Autors, vier Köche im Wechsel verderben den Brei und können sich dabei auch kaum wirkungsvoll profilieren. Hinzu kommt, dass sich die neuen Wochenrückblickschreiber anscheinend nicht sonderlich um diese weitere Aufgabe gerissen haben und außerdem genau wissen, dass eine zu wenig stromlinienförmige Kolumne von Ihnen offensichtlich nicht gewünscht wird.

    Allerdings wünschen sich wohl viele Ihrer Leser einen Wochenrückblick, der akzentuiert ist - kalten Kaffee und seichte Comedy gibt's anderswo auch. In diesem Sinne sind wohl die meisten Leser auch für Neues offen ...

  • Jawoll Sir, yes Sir
    Den dumpfen Knall, den Sie, Herr Dr. Müller, eben vernommen haben könnten, stammte von meinen Hacken, als ich beim Lesen Ihres Bescheids, die Causa Killer sei beendet, aufsprang, um Haltung anzunehmen. Ich hätte den Lesern gegenüber einen verbindlicheren Ton gewünscht. Wie muss es erst Herrn Killer ergangen sein? Schade, schade.

  • Jetzt aber ist es Zeit für einen Schlußstrich.
    Schade. Auch für mich war der Wochenrückblick jahrelang ein Highlight am Freitagnachmittag. Den Bemerkungen von greygoose und GSTZ zum Niedergang der Kolumne kann ich mich nur anschließen.
    Ohne Killer kann ich auf silicon.de verzichten. Mein Profil habe ich heute gelöscht.

  • Und noch ein Schlussstrich ...
    Was mag wohl der Grund für diese plötzliche Trennung sein? Haben Werbekunden mit dem Ausstieg gedroht, weil Ihnen der Wochenrückblick zu bissig war? Nun denn, ohne Killer ist silicon.de nicht mehr lesenswert. Da müssen Sie wohl damit leben, dass Ihnen vielleicht die Werbekunden erhalten bleiben, aber die Leser weglaufen. Wie mein Vorredner kündige ich ebenfalls den Bezug des Newsletters (... sobald die entsprechende Seite auf Silicon.de wieder verfügbar ist. Im Moment tut sich da nichts, das liegt vielleicht an der Überlastung duch die vielen NL-Kündigungen.)

    Schade, Herr Müller, dass Sie sich nur in nebulösen Andeutungen ergehen statt Klartext zu reden.

  • Viel geredet und nichts gesagt :-( :-(
    Vielen Dank für die Reaktion von Silicon.de auf die Kommentare über den Verbleib von Achim Killer.
    Leider entnehme ich der Aussage aber "nur" viele Worte - aber leider sehr wenig Inhalt (wie leider auch in den aktuellen Wochenrückblicken).
    Man kann aber zumindest soviel herauslesen, daß es anscheinend differenzen zwischen Hr. Dr. Müller und Achim Killer gegeben hat.
    Allerdings gibt mir die Aussage "...Dissonanzen über die inhaltliche Ausrichtung..." doch zu denken.
    Was heisst Satire??? Für mich ist Satire etwas über das man lachen kann und die Sache an sich nicht so ernst nimmt und auch "anecken" kann, darf und auch soll! Achim Killer hat das in meinen Augen perfekt hinbekommen. Ob es auch wirklich die Meinung des Verfassers oder des Lesers wiederspiegelt steht auf einem ganz anderen Blatt und soll so auch nicht gedacht sein.

    Alles in allem - schade um die schönen Rückblicke. Die neuen Autoren bemühen sich - keine Frage - nur an das was den Wochenrückblick ausgemacht hat, an das wird man sich gem. den Aussagen leider nur noch zurückerinnern können und das Lesen der Rückblicke macht leider keinen Spaß mehr. :-(

  • Danke für die Info
    Danke Herr Müller, nun sind wir im Bilde. Ich möchte mich meinen Vorredner anschließen und jetzt nicht alles nocheinmal herbeten.
    Allerdings möchte ich Sie nochmal daraufhinweisen, das sie ein Dienstleister sind. Ihre Aufgabe ist es uns mit Informationen zu füttern, die uns interessieren. Wenn Sie die Kommentare anschauen der letzten Wochenrückblicke werden Sie eine gewisse Einseitigkeit feststellen. Soll heißen, Ihre Leserschaft, zumindest die kommentierende, will den Killer. Sie möchten das nicht. Wäre vom Dienstleistungsgedanken es nicht besser andere Worte als Ihr "Basta!" zu schreiben? Vieleicht ein wenig Verständnis zu fördern?
    Sie mögen der Chefredakteur sein - wir sind aber die Leser.

    Denken Sie mal darüber nach, was Ihre Kunden beim Lesen gedacht haben mögen.

    Achim Killer hätte bestimmt etwas in Richtung "am Markt vorbei" auf seine gewohnte Art und Weise geschrieben.

    Ihr Bugfix - ein Kunde, und somit ein Teil Ihrer beruflichen Daseinsberechtigung.

  • Endlich ein klares Wort....?
    Na ja, jetzt wissen wir Bescheid. Kann man uns geneigten Lesern nun bitte auch mitteilen, wo Achim Killer in Zukunft seinen Wochenrückblick publiziert? Ich für meinen Teil habe mir silicon.de angetan, weil Achim Killer mit seinen herrlich treffenden Wochenrückblicken mein Wochenende versüßte. Und nur dies hat mich regelmäßig zu silicon.de getrieben.
    Aus meiner Sicht ist es Zeit, den nun weichgespülten Perwoll-Wochenrückblick einzustampfen oder in den alten Status zurückzusetzen. Ein Chefredakteur, der ersetzt wird ist nicht so schlimm, wie ein weichgespülter Wochenrückblick. Also, bietet Achim Killer mehr Geld, freie Hand und entfernt die Nase, die für diesen Weichspülwochenrückblickverschnitt zuständig ist. Danke!

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