Zu den Unterstützern gehören neben Googles Videodienst Youtube die Browseranbieter Mozilla und Opera. Zudem kündigte Microsoft an, Internet Explorer 9 werde in der Lage sein, nach Installation des VP8-Codecs Videos im WebM-Format wiederzugeben.

“Das WebM-Projekt ist darauf ausgerichtet, ein hochwertiges, offenes Videoformat für das Internet zu entwickeln, das für jeden frei erhältlich ist”, heißt es auf der WebM-Website. Alle nach dem 19. Mai 2010 hochgeladenen Youtube-Videos in 720p-Qualität oder besser würden im WebM-Format kodiert, so Google.

Der VP8-Codec, den Google durch die Übernahme von On2 Technologies erhalten hatte, steht in direkter Konkurrenz zu H.264. Dies wiederum ist der Codec, der hinter Adobes Flash Player steht, der derzeit für die Wiedergabe der meisten Web-Videos verwendet wird. Ein Vorteil von H.264 ist Hardwareunterstützung. Bestimmte Prozessoren können solche Videos ohne Umweg über ein Programm dekodieren, was schneller ist und Strom spart.

Viele Browseranbieter, darunter Apple, Mozilla, Microsoft, Google und Opera, wollen Videos direkt in Websites integrieren, ohne dass dafür ein Plug-in wie Flash benötigt wird. Die dafür entwickelten HTML-5-Video-Spezifikationen legen aber kein Videoformat fest. Während Apple und Microsoft – auch weil sie Lizenzgebühren dafür bekommen – H.264 den Vorzug geben, setzt sich Opera für den Open-Source-Codec Ogg Theora ein, der auf einem VP8-Vorläufer namens VP3 basiert. Ogg Theora besitzt jedoch anders als H.264 keine Hardware-Unterstützung. Außerdem droht dem Codec eine Patentklage von Microsoft und Apple.

Als Schlüssel für den Erfolg von WebM sieht Dan Rayburn, Analyst bei Frost & Sullivan sowie Executive Vice President von Streamingmedia.com, eine künftige Hardwareunterstützung für VP8. “Wenn Google den Markt richtig angeht, könnte VP8 H.264 verdrängen.” Ohne Hardwarebeschleunigung sei VP8 aber keine Gefahr für H.264.

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Silicon-Redaktion

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