Nokia holt sich Kontrolle über Symbian zurück

Die Symbian Foundation, die sich eigentlich um die Verbreitung und Weiterentwicklung der Plattform kümmern sollte, wird sich künftig nur noch mit Lizenzfragen beschäftigen. Für das Betriebssystem Symbian ist es die nächste einschneidende Veränderung innerhalb von kurzer Zeit.

Nokia hatte 2008 den Programmcode von Symbian geöffnet und gehofft, mit der Stiftung mehr Handy-Produzenten und Entwickler zu gewinnen. Vor kurzem gaben jedoch die Hersteller Sony Ericsson und Samsung die Produktion von Symbian-Handys auf. Als Folge sei die Stiftungs-Form keine angemessene Struktur mehr für die Plattform, räumte die Organisation selbst in ihrer Erklärung ein. Sie werde nun ihre Aktivitäten und Mitarbeiterzahl zurückfahren.

“Die Entscheidung war lange überfällig”, sagte Ben Wood, Analyst bei dem Marktforschungsunternehmen CCS Insight gegenüber der FTD. “Womöglich ist es schon zu spät”, so der Experte weiter. Seit Monaten hatte Nokia die Hauptlast der Symbian-Entwicklung getragen, musste die Neuerungen jedoch stets über die Stiftung in einem umständlichen Prozess von den Konkurrenten genehmigen lassen.

Die Symbian-Software konnte lange Zeit nicht mit den Systemen der Konkurrenten wie iOS von Apple oder Android von Google mithalten. Gartner rechnet damit, dass zum Jahr 2014 Symbian und Android bei den Marktanteilen mit etwa 30 Prozent gleichziehen werden. Als Konsequenz setzt der Konzern für seine künftigen Oberklassehandys auf die mit dem Chiphersteller Intel entwickelte Software Meego.

Kürzlich hatte die Europäische Union Symbian eine Millionenspritze gegönnt. Insgesamt sollen 22 Millionen Euro in die Entwicklung einer Embedded-Plattform gesteckt werden.

Silicon-Redaktion

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