Universitäten bremsen Business-Intelligence-Karriere


Universitäten gelingt es nicht, die Nachfrage der Unternehmen zu erfüllen. Quelle: Teradata.

Die Studie “The State of Business Intelligence Academia 2010” zeige, dass es den meisten Universitäten nicht gelinge, entsprechend qualifizierte Absolventen hervorzubringen, heißt es in einer Mitteilung des BI-Spezialisten Teradata.

Zu häufig hätten die jungen Akademiker entweder ein sehr tiefgreifendes technisches Wissen über Business Intelligence – verstünden aber nicht wie sich diese Fähigkeiten für geschäftliche Anforderungen nutzen lassen. Oder aber sie hätten fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse, die sie aber nicht mit einschlägigen BI-Tools anwenden könnten.

“Drei Mega-Trends haben zu einem Mangel qualifizierter Mitarbeiter geführt: das in vielen Branchen mehrere Größenordnungen über dem Niveau von vor fünf Jahren liegende Datenvolumen, die Zunahme neuer Anwendungen und neuer Datenquellen sowie die Fokussierung der betriebswirtschaftlichen Optimierung, für die viele unterschiedliche Daten analysiert werden”, sagt Teradata-Europachef Hermann Wimmer. Er fordert von Universitäten und Unternehmen “mutige Schritte”, um den künftig wachsenden Bedarf an Mitarbeitern zu decken.

Experten zufolge benötigen Unternehmen eine Mischung aus technischen und betriebswirtschaftlichen Fähigkeiten wie Statistik und Mathematik, Betriebswirtschaftslehre sowie Kommunikation. Derzeit würden Hochschulen diese Fähigkeiten in verschiedenen Studiengängen vermitteln. Lediglich rund ein Dutzend der insgesamt 129 befragten Universitäten verfüge über einen echten Schwerpunkt für BI, der alle wichtigen Inhalte abdecke. Drei Hochschulen bieten einen BI-Studienabschluss an.

Firmen die BI-Nachwuchskräfte einstellen, suchen dementsprechend bei den Absolventen unterschiedlicher Fachrichtungen. Am häufigsten kommen Berufseinsteiger aus dem Studiengang betriebliche Informationstechnik (51 Prozent), Informatik (41 Prozent) sowie Mathematik und Statistik (34 Prozent).

“Business Intelligence stellt eine neue Karriereoption dar, die zwischen der Technik und dem Management angesiedelt ist”, so Wimmer. “BI-Fachleute müssen die Business-Probleme kennen, die für eine bestimmte Branche typisch sind. Sie müssen die operativen Aspekte des Geschäfts prüfen können, um zu verstehen, welche Daten benötigt werden, und sie müssen ein umfassendes Verständnis für die Datenanalyse haben. Um zwischen beiden Seiten zu vermitteln, benötigen Mitarbeiter ein umfangreiches Wissen. Diejenigen, die darüber verfügen, sind gut für eine BI-Karriere gerüstet und stellen für die Unternehmen sehr wertvoll Arbeitskräfte dar.”

Die internationale Studie entstand im Vorfeld des Business Intelligence Congress II. Die Veranstaltung wird gemeinsam vom Teradata University Network und der Vereinigung SIGDSS (Special Interest Group on Decision Support, Knowledge and Data Management Systems) durchgeführt. Befragt wurden Dozenten und Studenten von 129 Universitäten, unter anderem in Australien, Brasilien, Bulgarien, China, Dänemark, Deutschland, Indien, Japan, Norwegen, Singapur, Slowenien, der Schweiz, Ungarn und den USA.

Fotogalerie: Data Warehousing unter dem US-Capitol

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Silicon-Redaktion

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