Hacker missbrauchen Zero-Day-Lücke in Internet Explorer seit Wochen

Zu der vor kurzem bekannt gewordenen Zero-Day-Lücke in Microsofts Internet Explorer hat das Sicherheitsunternehmen FireEye Details veröffentlicht. Demnach wurde die Lücke für Angriffe auf japanische Firmen ausgenutzt. Die Kampagne begann bereits vor rund einem Monat, berichtet Computerworld. Teile der verwendeten Schadsoftware wurden sogar schon am 19. August kompiliert, also etwa vier Wochen, bevor Microsoft die Öffentlichkeit über die Schwachstelle informierte.

Um Schadprogramme auf betroffene Rechner zu installieren, nutzen Angreifer die Schwachstelle in Microsofts Browser. Es soll sich um dieselbe Hackergruppe handeln, die im Februar 2013 in die Systeme von Bit9 eingebrochen sind. Dabei erbeuteten sie diverse Sicherheitszertifikate, um Malware als legitime Software auszugeben und in die Netzwerke von Bit9-Kunden einzudringen.

Das Internet Storm Center (ICS) hat aufgrund der Analyse von FireEye die allgemeine Gefahrenstuft für das Internet auf “gelb” hochgesetzt, was für eine “bedeutende neue Bedrohung” steht. Die Organisation teilt mit, es gebe immer mehr Anzeichen dafür, dass Exploits für die ungepatchte Schwachstelle im Internet Explorer im Umlauf seien.

Schon bald erwartet das ICS, dass eine Version des Exploit-Kits Metasploit veröffentlich wird, die Schadcode für die Zero-Day-Lücke in Internet Explorer enthält. HD Moore, Chief Security Officer von Rapid7 und Herausgeber von Metasploit hat laut Computerworld Ende vergangener Woche erklärt, dass bisher kein Exploit-Modul für den Browserfehler zu Metasploit hinzugefügt worden sein.

Vor der Schwachstelle hatte Microsoft selbst am 17. September gewarnt. Alle Versionen des Internet Explorer sind betroffen, sogar der noch unveröffentlichte IE11. Als Behelfslösung bietet der Softwarekonzern ein sogenanntes Fix-it-Tool an, das vor den Auswirkungen eines Angriffs schützen soll bis ein Patch zur Verfügung steht.

Am 8. Oktober findet der nächste reguläre Microsoft-Patchday statt. Ein Fix ist nach Angaben von Microsoft bereits in Arbeit. Das Update wird aber auch möglicherweise außer der Reihe veröffentlicht.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Kubernetes in Cloud-Umgebungen

Ein elementarer Bestandteil einer effektiven Cloud-Strategie ist nach erfolgter Implementierung die künftige Verwaltung des Dienstes.

17 Stunden ago

Aras erweitert seine PLM-Plattform

Die Neuerungen sollen den Digital Thread, die Low-Code-Entwicklung, die Visualisierung komplexer Baugruppen und das Lieferantenmanagement…

19 Stunden ago

Manufacturing-X: Zurückhaltung überwiegt

Eine Bitkom-Umfrage attestiert der Datenraum-Initiative des Bundes hohe Bekanntheit in der Industrie. Doch noch ist…

19 Stunden ago

Ransomware „Marke Eigenbau“

Ransomware-as-a-Service ist ein lukratives Geschäft und in den Händen professionell organisierter Gruppen. Jetzt können Kriminelle…

2 Tagen ago

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

3 Tagen ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

4 Tagen ago