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Sächsische Polizei entwickelt App zur Erkennung von Neo-Nazi-Musik

Wie der Spiegel berichtet soll auf der Innenministerkonferenz vom 4. bis 6. Dezember in Osnabrück unter anderem über den Einsatz einer App namens Nazi Shazam, in Anlehnung an den Musikerkennungsdienst Shazam, diskutiert werden. Die sächsische Polizei hat Anwendung entwickelt.

Mit der App könnten Polizisten innerhalb von wenigen Sekunden erkennen, ob Neo-Nazi-Musik in Internet-Radio-Stationen oder auf Veranstaltungen gespielt wird. Offizielle Stellen bezeichnen solche Art von Musik als eine Art Einstiegsdroge in die rechtsextreme Szene.

Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien hat im letzten Jahr 79 Musikstücke wegen Neo-Nazi-Ideologien oder rassistischen Texten auf den Index gesetzt.

Unklar ist aber bislang, ob die App gegen Gesetze verstößt. Unter anderem könnte die automatische Erkennung von Musik, die in einer Halle gespielt wird, als akustische Überwachung bewertet werden.

Zum Thema Rechtsrock hat der Journalist Thomas Kuban zusammen mit Peter Ohlendorf die Dokumentation “Blut muss fliessen – Undercover unter Nazis” gedreht. Für den Film besuchte er inkognito Neo-Nazi-Konzerte in Deutschland und anderen europäischen Ländern.

Obwohl die Behörden Neo-Nazi-Musik als Einstiegsdroge bezeichnen, fand Kuban keine Unterstützung für sein Vorhaben. Der Film feierte auf der Berlinale 2012 Premiere. Aktuell wird er in vielen deutschen Städten aufgeführt, um das Thema der Öffentlichkeit zu präsentieren und den Film zu refinanzieren. An jede Aufführung knüpft eine Diskussion mit dem Regisseur Peter Ohlendorf an.

Trailer zum Film finden sich auf der Website von FilmFaktum.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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  • Mag der Grund nachvollziehbar sein, so ist es nur ein weiterer Baustein zur totalen Überwachung.
    Weil... wonach die APP "sucht" liegt in der Hand der Machthaber.

    • Die Totalüberwachung des Bürgers ist offensichtlich höherer Priorität als das erbärmliche Versagen der Politik UND der Polizei, uns Bürger vor der Kriminalität von Innen und von Außen zu schützen, oder Kriminalfälle auf zu klären. Aber auch hier duckmäusert der deutsche Michel, wie so immer, wenn etwas von "oben" angeordnet wird. Das war beim Kaiser so, das war beim Adolf so, und das wird immer schlimmer so unter Mutti Angela, weil die heutige Politik mit dem Knüppel der Stasi-Nachfolge namens Verfassungsschutz droht. Die paar lächerlichen Neonazis sollen eine Bedrohung darstellen? Lieber lenkt man damit von den tatsächlichen Problemen ab und verkackeiert den Bürger weiterhin.

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