CeBIT 2014: Neue Lösungen für den Public Sector

Das CeBIT-Motto “Datability” ist auch für den öffentlichen Sektor ein wichtiges Thema. Der Bundesinnenmisiter Dr. Thomas de Maizière ist nicht nur Schirmherr dieses Bereichs der CeBIT, sondern er ist im Public Sector Parc auch als Aussteller vertreten.

“Wenn wir die Chancen der intelligenten Auswertung und Verknüpfung von Daten richtig nutzen wollen, müssen wir uns jetzt mit neuen Methoden und Technologien, aber auch neuen Sicherheitsanforderungen auseinandersetzen“, so de Maizière in einer Mitteilung der Deutschen Messe Ag. Der Bundesinnenminister eröffnet den Public Sector Parc am CeBIT-Montag, 10. März, um 10 Uhr im gleichnamigen Forum in Halle 7 (D14).

Die Aussteller in dem Public Sector Parc kommen nicht nur aus der Wirtschaft. Auch Behörden und auch das Bundesinnenministerium selbst präsentiert auf der CeBIT auf 450 Quadratmetern innovative Lösungen zur Vernetzung von Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung (A58). Das BMI hebt unter anderem das geplante Hochwasser-Informationssystem hervor, das von dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) stammt. Neben Daten von verschiedenen Bundes- und Landesbehörden, Forschungseinrichtungen, Universitäten und Unternehmen soll das geplante Warnsystem auch Crowdsourcing-Elemente zusammenführen.

Das BMI kündigt auch die Präsentation von praktischen Beispielen von Kommunen und Unternehmen über die die Einsatzmöglichkeiten der verschlüsselten De-Mail und des elektronischen Personalausweises mit Online-Funktion (eID) an.

So präsentiert etwa Nordrhein-Westfalen auf der CeBIT zusammen mit dem Münsteraner IT-Dienstleisters citeq Möglichkeiten, wie Bürger der Modellregion Dortmund, Düsseldorf oder Wuppertal verstärkt kommunale Dienstleistungen beantragen können. Auch ein Prototyp eines öffentlichen Bürgerterminals ist auf dem NRW-Stand (B39) zu sehen.

Auch die Bundesdruckerei thematisiert auf dem Messestand (C18) das Thema IT-Sicherheit und zeigt hier eine kontaktlose Chipkarte, die zusammen mit einem Lesegerät oder NFC-fähigen Smartphone eine dynamische PIN generiert, die dann ein sichere Anmeldung in Unternehmensnetzwerken oder Terminals ermöglicht. Betriebsausweise oder EC-Karten könnten durch diese Entwicklung sicherer gemacht werden.

Das österreichische Bundesrechenzentrum (C40) präsentiert das EU-Projekts “PEPPOL – Pan-European Public Procurement On-Line“, das nationale IT-Lösungen über gemeinsame Formate, Standards, Prozesse und Rechtsvorgaben europaweit. Davon können zum Beispiel Unternehmen profitieren, die in mehreren Ländern an Ausschreibungen teilnehmen. Auf dem Gleichen Stand präsentiert die hessischen Landesverwaltung den Justizarbeitsplatz der Zukunft.

Interessant ist auch die “Bürger-Cloud” des Sicherheitsspezialisten ecsec (E24), der über die Cloud künftig in Bayern Volksbefragungen realisieren soll. Voraussetzung für die Nutzung des Dienstes wird der Personalausweis mit elektronischem Identitätsnachweis sein. Interessierte können vor einer Abstimmung aus der Datenwolke aktuelle Informationen bekommen.

Der IT-Dienstleister Materna zeigt (C17) wie das neue E-Government-Gesetz des Bundes die elektronische Kommunikation zwischen Unternehmen, Bürgern und öffentlichen Stellen elektronische Service-Angebote ohne Medienbrüche ermöglicht. Das im vergangenen Jahr verabschiedete E-Government-Gesetz sieht in Deutschland die Einführung der E-Akte bis zum 1. Januar 2020 vor.

Ein Framework für digitale Verwaltungsaufgaben wird der Erfurter Softwarehersteller PDV-Systeme auf der CeBIT vorstellen. Die “VIS Suite” enthält einen Software-Baukasten, der alle Geschäftsprozesse im Behördenumfeld digital abbilden kann. Da die Suite auf Standardkomponenten basiert, ist die Modernisierung der Abläufe auch schrittweise realisierbar (D13).

Auf ein ganz anderes Einsatzfeld, das aber im kommunalen Alltag ebenfalls von Bedeutung ist, konzentriert sich die Kölner kommIT Gesellschaft für Informationstechnik (A62): Das Unternehmen präsentiert mit “Little Bird” eine intelligente Software für die Abbildung, Vergabe und Verwaltung von Kinderbetreuungsplätzen, die bundesweit bereits von rund 1 000 Kitas und 500 Tagespflege-Einrichtungen genutzt wird. Als einzige Kita-Software soll das Programm nach Angaben des Ausstellers eine vorausschauende Bedarfsplanung liefern, sodass Kommunen Veränderungen frühzeitig erkennen und den Kita-Ausbau danach ausrichten können.

Die CeBIT findet vom 10. bis 14 März in Hannover statt.

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Redaktion

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