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Maschinenbauer Trumpf will App-Store für Industrie-Software

Der deutsche Maschinenbauer Trumpf will sich für die Digitalisierung mit einem App-Store für Industriemaschinen gegenüber der Konkurrenz der Hardware- und Software-Hersteller positionieren. Der Hersteller könnte sich damit stärker positionieren und gleichzeitig neue Geschäftsmodelle ermöglichen.

“Wir werden keinesfalls zulassen, dass wir zum Hardware-Hersteller marginalisiert werden”, erklärt Peter Leibinger, Vice-Chef von Trumpf gegenüber der dpa. Und im Zusammenhang mit der Digitalisierung und dem Stichwort Industrie 4.0 seien Cloud-Plattformen nötig, die auch die nötige Sicherheit bieten.

Der Ditzinger Werkzeughersteller Trumpf will den Weltmarkt für Industrie 4.0 nicht kampflos den IT-Konzernen überlassen und plant daher einen App-Store für Industrie-Lösungen.(Bild: Trumpf)

Als wichtiger deutsche Maschinenbauer sei Trumpf auch in einer guten Ausgangsposition, habe aber auch eine Mitverantwortung gegenüber der Industrie am Standort Deutschland. So kommt Software in der Produktion und im Maschinenbau bereits seit Jahren zum Einsatz. Doch bislang sind das meist hochangepasste Insellösungen.

Die Idee der Industrie 4.0 aber sieht Leibinger in einem Datenaustausch der verschiedenen Systeme untereinander: “Interessant wird es, wenn fabrikübergreifend gearbeitet werden kann.” Leibinger erklärt, dass es zum Beispiel eine App geben könnte, die auf einem Blech, die optimale Anordnung von Stanzteilen ausgibt. Von Trumpf gibt es bereits solche Programme, doch könnten sich für die Anwender durch eine offene Plattform weitere Vorteile ergeben. Dadurch wären auch neue Geschäftsmodelle möglich.

“Wir können uns vorstellen, so eine Art App-Store für die Blechfertigung aufzubauen”, führt Leibinger aus. Doch mit der Bereitstellung einer App ist es noch nicht getan. “Wenn wir Dienste anbieten, die zu einem Crash in einer Maschine führen, kostet das deutlich mehr, als wenn eine App ein Smartphone zum Absturz bringt.”



Natürlich muss so eine Plattform sicher vor Angriffen sein. Die Anwender sollten auch sicher sein können, dass “mit meinen Daten nichts gemacht wird, was ich nicht weiß”, so Leibinger weiter. Als Traditionshersteller würden die Anwender dem Ditzingener Unternehmen auch in diesem Punkt das nötige Vertrauen entgegen bringen.

Auch Siemens hatte vor wenigen Wochen Pläne für die Plant Data Services vorgestellt. dabei sollen Unternehmen auf Basis von SAP HANA Daten aus Anlagen, Maschinen und Systemen über die Cloud austauschen und analysieren.

Die bestehenden Data Plant Services will Siemens jetzt mit einem offenen Angebot erweitern, für das auch Drittanbieter über APIs eigene oder Industriespezifische Lösungen erstellen können. Die neue Plattform werde auf der SAP-In-Memory-Technologie HANA aufsetzen. (Bild: Siemens)
Redaktion

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