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Bitkom: Digitalisierung verändert die Unternehmensorganisation

Durch die Digitalisierung kommt es nicht nur zu Veränderungen von Produkten und Geschäftsmodellen, sondern auch in der Organisation von Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Branchenverbandes Bitkom. Dafür wurden im Februar 505 Geschäftsführer und Vorstände von Unternehmen ab 20 Mitarbeitern befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.

Vor allem die Kommunikation mit Kunden beschleunige sich durch die Digitalisierung, gab rund drei Viertel (79 Prozent) der Befragten an. Da heutzutage der Kontakt mit Kunden oft rund um die Uhr und teilweise öffentlich stattfindet, sei dieser Wert besonders wichtig. Aber auch intern wirkt sich das auf die eigenen Mitarbeiter (75 Prozent) aus. Sie würden sich schneller informieren können und ließen sich in Entscheidungen einbeziehen, kommentierte Bitkom-Präsident Dieter Kempf die Umfrageergebnisse.

Neben schnelleren Kommunikationsabläufen führt die Digitalisierung der Studie zufolge auch zu transparenteren Entscheidungsprozessen innerhalb von Unternehmen. Dies empfinden zumindest 52 Prozent der Befragten. Darüber hinaus sei in jedem vierten Unternehmen (27 Prozent) die Motivation der Mitarbeiter gestiegen. Weniger motiviert als zuvor waren nur 5 Prozent.

Jedes zweite Unternehmen (55 Prozent) erwartet, dass sich durch die Digitalisierung die klassischen Hierarchien aufweichen werden. Die Notwendigkeit einer neuen Unternehmenskultur sehen drei Viertel der Befragten.

Digitalisierung eine Chance für kleine Firmen

In kleinen Unternehmen – mit 20 bis 49 Mitarbeitern – hat sich die Digitalisierung weniger stark auf organisatorische Flexibilität und die Transparenz der Entscheidungsprozesse (je 44 Prozent) ausgewirkt. Allerdings hätten insgesamt die Mitarbeiter dadurch mehr Freude an ihrer Arbeit gewonnen.

Mehr als jedes dritte kleinere Unternehmen (36 Prozent) gibt an, dass die Motivation der Mitarbeiter zugenommen hat. 59 Prozent der Firmen gaben an, dass sich infolgedessen auch die Effizienz gesteigert hat. “Die Digitalisierung ist gerade für kleinere Unternehmen eine Chance, noch schneller und effizienter zu werden. Davon profitieren auch die Mitarbeiter, die besser in Entscheidungsprozesse einbezogen werden und motivierter an die Arbeit gehen”, so Kempf.

Bayern will Digitalisierungszentrum

Anfang März hatte die bayerische Regierung bekanntgegeben, dass das Bundesland die Digitalisierung weiter vorantreiben will. Dafür ist ein Digitalisierungszentrum in Garching bei München geplant. Die Einrichtung wird bayernweit aktiv sein und voraussichtlich 116 Millionen Euro kosten. Für einzelne Projekte sind darüber hinaus weitere Gelder vorgesehen.

An dem Zentrum sind 20 neue Professoren-Stellen für das Thema Digitalisierung geplant. Die sollen Digitalisierungsprojekte und die Gründung von Unternehmen in dem Bereich fördern. Derzeit konstituiere sich eine Expertenkommission, die die Bewerbungen der verschiedenen Hochschulen für die neuen Stellen betreuen wird.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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