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Apple: Mitarbeiter wie “Kriminelle” behandelt

Mindestens zwei Mitarbeiter von Apple haben sich direkt bei CEO Tim Cook über erniedrigende Taschenkontrollen in Apple Stores beschwert. Die Kontrollen sollen eine Abschreckung für Diebe darstellen. Das berichtet The Guardian.

Demnach schrieb ein Angestellter bereits 2012 eine E-Mail mit dem Betreff “Furchtloses Feedback eines Apple-Verkäufers” an Cook. Darin warf er Apple-Managern vor, auch “verdiente Mitarbeiter wie Kriminelle” zu behandeln. Der Konzern erwecke dadurch den Anschein, dass es den eigenen Angestellten nicht traue, heißt es in der E-Mail weiter.

“Die Prozedur wird oft vor den gaffenden Kunden durchgeführt”, schreibt der Mitarbeiter. Er fordere, dass Angestellte mit dem Respekt behandelt werden, mit dem sie auch die Kunden behandeln.

Die Schriftstücke wurden im Zuge einer Klage gegen den Konzern veröffentlicht. Diese hatten Angestellte 2013 bei einem Gericht in Kalifornien eingereicht. Damit wollen sie erreichen, dass Mitarbeiter für die Zeit entschädigt werden, die sie wegen der Kontrollen verlieren. Die Klage hatten Amanda Friekin und Dean Pelle angestoßen. Angeblich wurden die Durchsuchungen auch durchgeführt, wenn sie nur kurz zum Essen gegangen sind. Am 2. Juli findet eine Anhörung in diesem Fall statt.

Die E-Mail leitete Cook dem Bericht zufolge mit dem Kommentar “Ist das wahr?” an die zuständigen Manager für Verkauf und Personal weiter. Welche Antworten der CEO erhalten hat, geht aus den Gerichtsunterlagen allerdings nicht hervor. The Guardian konnte bislang keinen Apple-Manager für einen Kommentar erreichen.

Behandelt wie “Tiere und Diebe”

Auch aus Peking kommen Beschwerden über den Umgang von Apple-Mitarbeitern. In einer E-Mail aus dem Jahr 2013 an Cook und andere Manager, schrieb ein Angestellter, dass Mitarbeiter wie “Tiere und Diebe” behandelt werden. Darüber hinaus sei ein Notausgang in einem Laden mit Apple-Produkten blockiert worden.

Cooks Reaktion auf das Schreiben hat das Gericht nicht veröffentlicht. Allerdings zeigen Mails von anderen Manager, dass sie über die Taschenkontrollen diskutiert haben. “Wenn es nur eine abschreckende Wirkung ist, muss es einen intelligenteren und respektvolleren Weg geben”, schrieb Apples Vizepräsidentin für Personalwesen, Denise Young Smith.

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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  • Nuja, Taschenkontrollen bis hin zu Leibesvisitationen gibt es zumindest in all jenen Branchen, in denen Mitarbeiter Umgang mit Hochwertgütern zu haben, die sich leicht verstecken und problemlos veräußern lassen und wo keine tägliche Inventur möglich ist - Allerdings gehört dies dann mit in den Arbeitsvertrag.

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