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Chinesische Tsinghua bietet 23 Milliarden Dollar für Micron

Das staatliche Unternehmen Tsinghua soll für den letzten großen US-DRAM-Hersteller Micron 23 Milliarden Dollar bieten. Das meldet das Wallstreet Journal unter Verweis auf mit den Verhandlungen vertrauten Personen. Ein Micron-Sprecher hatte auf Anfrage des Blattes erklärt, dass derzeit keine Kaufgebote vorliegen.

DRAM-Hersteller Micron könnte an den staatlichen chinesischen Chip-Hersteller Tsinghua gehen. (Bild: Micron)

Laut Bericht soll Chinas größter Chip-Hersteller 21 Dollar pro Aktie bieten. Das würde einen Aufschlag von 19,3 Prozent auf den Schlusskurs vom Montag bedeuten. Der Deal, es wäre die größte Übernahme eines chinesischen Unternehmens im Ausland, dürfte allerdings das Interesse des Committee on Foreign Investments in the United States (CIFUS) wecken. Die Behörde prüft, ob durch Käufe oder Investitionen ausländischer Unternehmen, US-Interessen verletzt werden. Bei einer negativen Bewertung kann die Behörde eine Übernahme erschweren oder auch ganz blockieren.

Micron fertigt in den USA aber vor allem in Singapur und Taiwan, wo die sogenannten Wafers belichtet werden. In China assembliert Micron derzeit lediglich Bauteile. Es ist nach Samsung derzeit der größte Lieferant von Direct Random Access Memory (DRAM). Ein weiteres Standbein sind NAND-Speicher. Daher würde dieser Zukauf auch diesen Bereich in China stärken. Das Land besitzt derzeit kein geistiges Eigentum bei den Speicher-Chips und somit könnte sich China in dem zwar starken Preisschwankungen unterworfenen, jedoch wichtigen Segment stärken. Daneben zählen auch Embedded-Lösungen, Netzwerk-Technologien, Supercomputing-Speicher und unter anderem auch Enterprise SSDs zum Micron-Portfolio.

Die Tsinghua Unigroup ist derzeit der größte Chip-Designer in China. Und nachdem Zukauf von RDA Microelectronics und Spreadtrum Communications ist die Ausgründung der gleichnamigen Elite-Universität der größte Hersteller von Mobil-Chips in China. Tsinghua hat sich eine Anteil an Hewlett Packards chinesischen Netzwerkgeschäft gesichert und Intel hält nach einem Investment von 1,5 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr einen Anteil von 20 Prozent an dem Unternehmen.

Redaktion

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