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HPE will bis zu 1400 Stellen auslagern

Insgesamt bis zu 1400 Mitarbeiter von HPE könnten zu den Dienstleistern Datagroup und Proservia wechseln. Dieser Schritt ist Teil einer bereits im Oktober angekündigten Restrukturierung. Von den derzeit etwa 7000 Mitarbeitern bei HPE sollen wie die dpa berichtet 400 Software-Spezialisten zur Datagroup wechseln. Proservia könnte bis zu 1000 Mitarbeiter übernehmen. Wie ein HPE-Sprecher gegenüber der dpa mitteilt, sei das aber noch Verhandlungssache.

Wie damals im Oktober bekannt wurde, soll vor allem der Bereich Enterprise Services, also der IT-Outsourcing-Bereich, von dieser Auslagerung betroffen sein. Schon damals wurden seitens der Gewerkschaft dieses Pläne als “falsches Signal” gegeißelt. HPE hatte damals einen Verbund mit externen Unternehmen angekündigt, über den es flexibler auf Aufträge und Kundenanforderungen reagieren könne. Die Restrukturierung solle bis zum 1. Juli dieses Jahres abgeschlossen sein. Will man den Worten von Meg Whitman glauben schenken, soll das dann aber die letzte größere Anpassung sein.

“Das ist ein falsches Signal für die Beschäftigten sowie für die Kunden”, kritisiert Johannes Katzan, IG Metall Vorstand, die Unternehmenspläne. Durch die Digitalisierung brachten die HP-Kunden einen verlässlichen Partner, Unsicherheit sei dagegen “Gift” für die Innovation. Vielmehr solle der Konzern die Energie auf die wachenden Möglichkeiten im deutschen Markt konzentrieren. Verhandlungen wolle die IG-Metall jedoch nur dann aufnehmen, wenn die Geschäftsleitung klar definierte Ziele vorlege.

Ein CeBIT-Highlight des ersten Messeauftritts von Hewlett Packard Enterprise nach der HP-Separation ist der automatisierte, gläserne Besprechungsraum CollaborateCube. (Bild: HPE)

In einem Blog wiederholt die IG Metall jetzt die Kritik: Auch in anderen Ländern seien vergleichbare Pläne nicht aufgegangen. So wurden ausgelagerte Mitarbeiter wieder bei HP einstellt, oder Programme ganz abgebrochen. In anderen Niederlassungen hätten Mitarbeiter Gehaltseinbußen von bis zu 50 Prozent hinnehmen müssen oder hätten die neuen Unternehmen bereits nach zwei Wochen verlassen.

Auch scheint die Mitarbeitervertretung von den Neuigkeiten wenig beeindruckt: “Nun sind also Namen genannt: “Datagroup” und “Proservia”. Mehr ist aber auch nicht geschehen, denn damit ist noch nichts erreicht. Nun gilt es, gute Bedingungen für die Kolleginnen und Kollegen zu schaffen, die zum Partner übergehen sollen.”

HP befinde sich derzeit in einem radikalen Umbau. Unklar sei aber nach wie vor, so ein Sprecher der Gewerkschaft gegenüber der dpa, ob HPE mit dieser neuen Struktur flexibler aufgestellt sei. So konnte HPE kürzlich die IT im Zuge eines großen Auftrages von BASF übernehmen.

Die Arbeitnehmervertreter fordern darüber hinaus verbindliche Zusagen wie zum Beispiel den Verzicht von betriebsbedingten Kündigungen für fünf Jahre oder auch ein Rückkehrrecht zu HPE.

Redaktion

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  • Bei der Verlagerung nach Proservia geht es um nichtz anderes als eine verschleierte Massenentlassung. Proservia ist nicht in der Lage die Mitarbeiter aufzunehmen. Spätestens wenn die geplante reduzierte Abnahme auf 50 % reduziert wird, wird Proservia am Rande des bankrott stehen. Dann kann HPE und Herr Eberhardt allerdings mit dem Finger auf Proservia zeigen und alle Schuld von sich weisen. Nachdem Disaster der Rüsselsheimschliessung schmeist man so nun ca 40% der Belegschaft raus und man muss sich als Kunde die Frage stellen, ob man noch mit HPE zusammenarbeiten kann ohne ein zu großes Risiko einzugehen.

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