Categories: BrowserWorkspace

Microsoft-Browser Edge: Warnmeldungen manipulierbar

Eine Sicherheitslücke in Microsofts Browser Edge erlaubt es, die Warnmeldungen des Smart-Screen-Filters zu manipulieren. Angreifer könnten Nutzern so etwa vorgaukeln, dass eine einwandfreie Website gefährlich ist und sie auffordern, das vermeintliche Problem zum Beispiel mit einem Software-Update zu beheben. So wäre es ihnen möglich, Malware zu verbreiten oder betrügerische Support-Dienste anzubieten. Darauf hat der Sicherheitsforscher Manuel Caballero hingewiesen

Caballero steckt der Fehler zufolge in den bei Edge verwendeten Protokollen “ms-appx” und “ms-appx-web”. Mit deren Hilfe laden Apps interne Ressourcen, beispielsweise lokal gespeicherte Dateien. Edge greift auf sie zurück, um seine Warnmeldungen einzublenden, sobald der Smart-Screen-Filter eine aufgerufene URL als gefährlich einstuft.

Neun der nun g

Edge blockiert jedoch einige der lokal gespeicherten Warnmeldungen, wenn sie nicht per Smart-Screen-Filter aufgerufen werden. Mit einem Trick konnte Caballero diese Sicherheitsmaßnahme jedoch umgehen. Dazu ersetzte er den “Punkt” im Dateinamen der Warnmeldung durch den ASCII-Code “%2E”. Anschließend konnte er Warnmeldung durch die Eingabe einer bestimmten URL in der Adressleiste des Browsers aufrufen.

Gefährlich ist das, weil Hacker mit so einer URL nicht nur en Inhalt der Warnmeldung sondern auch die in der Adressleiste angezeigte URL bestimmen können. “#http://www.facebook.com” führt etwa dazu, dass es so aussieht, als sei die Website von Facebook gefährlich.

Diese Sicherheitslücke könnte laut Caballero zum Beispiel für die sogenannten “Tech-Support-Scammer” interessant sein. Diese Spezies von Cyberkriminellen nutzt nach ihren eher plumpen Annäherungsversuchen in der Vergangenheit inzwischen auch technische Lücken aus, um sich unter dem Deckmantel vermeintlicher Support-Dienstleistungen Zugriff auf fremde Rechner zu verschaffen. Sie könnten ihre “Hotline” oder eine URL in der Warnmeldung hinterlegen, und Nutzer so in die Falle locken.

Mehr zum Thema

IBM und IoT – Alles dreht sich um Watson

Bei IBM dreht sich das gesamte IoT-Geschäft um die kognitive Plattform Watson IoT. Sie soll zusammen mit Bluemix, einer Art Cloud-Service-Baukasten, die unterschiedlichsten analytischen Dienste und Anwendungen ermöglichen.

Caballero bietet in seinem Blogeintrag auch einen Link an, um die Sicherheitslücke mit dem eigenen Edge-Browser zu testen. Der dort verfügbare Beispielcode erlaubt es, die URL, auf die sich die Warnmeldung beziehen soll, un den dargestellten Text frei anzupassen.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Browsern aus? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Redaktion

Recent Posts

Keine Angst vor Phishing

Bereits seit einigen Jahren führt die RGF Staffing Germany Schulungen durch, um die eigenen Mitarbeiter…

2 Stunden ago

Blick ins Innenleben industrieller KI

Das Europäische Forschungsprojekt XMANAI hat den Blick in die KI geöffnet und macht ihre Entscheidungsprozesse…

3 Stunden ago

Wie Hacker Large Language Models für ihre Zwecke nutzen

Hacker nutzen LLM weniger als visionäre Alleskönner-Technologien, sondern als effiziente Werkzeuge zum Verbessern von Standardangriffen,…

3 Stunden ago

Software AG entwickelt KI-gestütztes Process-Mining-Tool

Der "ARIS AI Companion" soll alle Mitarbeitenden darin befähigen, Prozesse zu analysieren und Ineffizienzen aufzudecken.

5 Stunden ago

EM 2024: Fußballfest für Cyberangriffe

Kurz vor der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland nehmen die Cyberbedrohungen für Sportfans zu, warnt Marco Eggerling…

2 Tagen ago

CRM: Die Qual der Wahl

Software für das Customer Relationship Management muss passgenau ausgewählt und im Praxistest an das einzelne…

2 Tagen ago