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Start-up-Förderung – Deutschland hinkt hinterher

Der Bitkom bilanziert die Arbeit der Bundesregierung bei der Förderung junger Unternehmen. Immerhin habe die Regierung erkannt, wie wichtig eine entsprechende Förderung ist. Daher wurden von der großen Koalition mehr Maßnahmen angekündigt als je zuvor.

Nicht alles was sich die große Koalition in den Vertrag geschrieben hat, wird auch angegangen, kritisiert der Bitkom in einer Bilanz der politischen Arbeit für Start-ups.Ein Beispiel dafür ist die “Zweite Chance für Gründer”. (Bild: Bitkom)

Ganze 28 Einzelmaßnahmen wurden im Koalitionsvertrag und während der Legislaturperiode angekündigt. Immerhin 10 davon seien umgesetzt worden, meldet der Bitkom. 13 Projekte seien teilweise umgesetzt oder zumindest teilweise angegangen worden. In fünf Fällen sei hingegen nichts passiert.

Eine der Maßnahmen ist das neue Börsensegment “Neuer Markt 2.0”. Das ist am 1. März dieses Jahres gestartet. Auch das Programm INVEST wurde wie angekündigt fortgeführt und ab 1. Januar 2017 ausgebaut, ein Wachstumsfonds mit dem Europäischen Investitionsfonds wurde ebenfalls eingerichtet.

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“Die Bundesregierung pflegt einen aktiven Austausch mit der Gründerszene und kennt die Probleme in der Gründungs- und Wachstumsphase”, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Auch gebe es eine ganze Reihe von Einzelmaßnahmen von denen Start-ups profitieren. “Aber: Oft bleiben die konkreten Schritte hinter den Möglichkeiten und Erfordernissen zurück”, so Berg weiter. Insgesamt bleibe die Bundesregierung hinter den Ankündigungen zurück.

So hat das Bundeskabinett zwar bereits im September 2015 das “Eckpunktepapier Wagniskapital” beschlossen und einige steuerrechtliche Probleme gelöst, das versprochene Venture-Capital-Gesetz, mit dem Deutschland international wettbewerbsfähig bei der Wachstumsfinanzierung von Start-ups werden sollte, wurde nicht umgesetzt.

Die im Koalitionsvertrag zugesagte “Gründungszeit”, das Gründern mehr Zeit zusichert, sei überhaupt nicht angegangen worden. “Wenn man sich die Pläne der Bundesregierung ansieht, dann kann man feststellen, dass es im Bereich der Start-up-Politik kein Erkenntnisproblem gibt, aber durchaus noch ein Umsetzungsproblem”, so Berg. Er forderte die Politik auch dazu auf, den Leitsatz “Digital First” in das politische Handeln zu verwurzeln. Auch sollten junge Menschen in Schule und Ausbildung stärker dazu motiviert werden, selbst ein Unternehmen zu gründen.

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Doch nicht nur die deutsche Politik scheint mit dem Thema Probleme zu haben. Denn auch der Bundesverband Deutsche Startups tritt aus dem europäischen Netzwerk aus. Der deutsche Verband gibt “unterschiedlichen Auffassungen zu Fragen der Corporate Governance” als Grund an für den Austritt aus dem European Startup Network (ESN) an.

So seien in Vergütungsfragen keine Transparenz gelebt worden. Auch sei der deutsche Verband über Monate hinweg nicht informiert worden. “Vor diesem Hintergrund ist für uns eine weitere Mitarbeit im ESN nicht mehr möglich. Keine Organisation sollte so arbeiten, wie es dieses Netzwerk getan hat” erläutert Florian Nöll, ehemaliger Vizepräsident des ESN und Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Startups ist. “Wir sind enttäuscht vom Verhalten des Vorstandes und der Geschäftsführung des ESN.”

Nöll war bereits Ende Juni 2017 in Brüssel von seinem Amt als Vizepräsident des ESN zurückgetreten. Auch der Präsident des ESN, Nils Erik Jansson, ist bei dieser Versammlung von seinem Amt zurückgetreten.

Nachdem sich der ESN nicht auf einen Neuanfang einigen konnte, ist jetzt der Bundesverband Deutsche Startups – einer der Gründer, Mitinitiatoren und Finanziers aus dem ESN ausgetreten. Florian Nöll: “Wir gehen mit schwerem Herzen, denn wir sind nach wie vor überzeugt, dass Startups eine starke Stimme in Europa brauchen. Das ESN kann diese Rolle unserer Meinung nach nicht mehr glaubwürdig einnehmen.” Nun soll versucht werden auf europäischer Ebene für die Start-up-Branche mit einer Stimme zu sprechen.

Eine aktuelle Studie belegt nun auch, dass viele Start-ups die Bewertung des Unternehmenswertes zu hoch ansetzen. Gleichzeitig scheinen Start-ups besonders unter dem Fachkräftemangel zu leiden.

Redaktion

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