Neue Phishing-Kampagne verteilt Windows-Trojaner an Nutzer in Nordamerika und Europa

Malware (Bild: Shutterstock/Blue Island)

Es handelt sich um die aktuelle Variante des Trojaners Bazar. Er verschafft Hackern eine Hintertür zu infizierten Systeme. Die Kampagne richtet sich unter anderem gegen die Branchen Logistik, Technik und Gesundheit und ist immer noch aktiv.

Fortinet hat eine neue Phishing-Kampagne aufgedeckt, die sich derzeit vor allem gegen Nutzer in Nordamerika und Europa richtet. Ziel ist die Verbreitung einer aktuellen Variante des Windows-Trojaners Bazar. Er gibt Hackern eine Hintertür zu infizierten Windows-Systemen und erlaubt deren Kontrolle aus der Ferne.

Malware (Bild: Shutterstock/Blue Island)Der Analyse der Sicherheitsforscher zufolge nehmen die Cyberkriminellen Unternehmen aus dem Gesundheitswesen sowie der Technik- und Logistikbranche ins Visier. Sie fanden zudem Hinweise für eine Verbindung zu den Entwicklern von Trickbot, einer der am weitesten verbreiteten Malware-Familien für Einbrüche in Netzwerke.

Die neue Variante von Bazar soll indes mit neuen Anti-Analytics-Techniken ausgestattet sein, die ein Aufspüren durch Sicherheitssoftware erschweren. Diese neuen Funktionen erhielt Bazar offenbar Ende Januar, pünktlich zum Start der neuen Phishing-Kampagne.

Die Phishing-E-Mails wiederum sollen mit falschen Kundenbeschwerden, gefälschten Kontoauszügen und angeblichen finanziellen Vorteilen Mitarbeiter in Unternehmen in die Falle locken. Letztlich sollen sie auf einen Link in der Nachricht klicken, die sie zu einer PDF-Datei mit weiteren Informationen führen soll.

Der Link öffnet indes eine schädliche Website, die sich zwar auf die Phishing-E-Mail bezieht, aber nicht die gewünschte PDF-Datei bereithält. Stattdessen wird eine Datei zum Download angeboten, die den Bazar-Trojaner herunterlädt und installiert. Fällt ein Opfer darauf herein, erhalten die Cyberkriminellen die gewünschte Hintertür zu dem System.

Fortinet weist darauf hin, dass die Phishing-Kampagne derzeit noch aktiv ist. Angriffen würden weiterhin regelmäßig entdeckt. Unternehmen sollten indes Mitarbeiter anleiten, wie sie sich vor Cyberbedrohungen und Betrugsversuche schützen können. Notwendig sei auch eine Patching-Strategie, um zu verhindern, dass Malware bekannte Sicherheitslücken ausnutze.