Apple-Mitgründer Steve Wozniak unterstützt Recht auf Reparatur

Steve Wozniak (Quelle: Fayer Wayer, Screenshot: Chris Matyszczyk/Cnet.com)

Er betont die Offenheit von Apple in den frühen Jahren des Unternehmens. Als Beispiel nennt er den Apple II, der mit Bauplänen ausgeliefert wurde. Hinter der Abschottung von Herstellern vermutet er finanzielle Interessen.

Steve Wozniak, Mitgründer des Technologiekonzerns Apple, unterstützt Bemühungen in den USA, ein Recht auf Reparatur einzuführen. “Ich bin immer total solidarisch und denke, dass die Leute, die dahinter stehen, das Richtige tun”, sagte Wozniak kürzlich in einer Videobotschaft. “Wir hätten kein Apple, wenn ich nicht in einer sehr offenen Technologie-Welt aufgewachsen wäre.”

Das Video veröffentlichte Wozniak als Antwort auf eine Frage des Aktivisten Louis Rossman. Wozniak beschreibt darin seine Erfahrungen als junger Ingenieur und das Open-Source-Technologie eine entscheidende Rolle bei seiner Entwicklung als Ingenieur spielte.

“Dieser Aspekt der Selbstreparatur ist auch die Motivation und Freude von technischen Menschen, zu wissen, wie man die richtige Art von Software macht und die richtige Art von Hardware entwickelt, und diese Dinge zu tun, nur um sich selbst zu beweisen, dass sie eine kleine besondere Fähigkeit haben und sie anderen zeigen können. Es ist sehr motivierend für kreative Köpfe. So bin ich aufgewachsen”, sagte Wozniak.

Die Möglichkeit Geräte selbst zu reparieren, habe es ihm auch erlaubt, den Antenneneingang eines Fernsehers so zu verändern, dass er “der Welt die Zukunft des Personal Computer” zeigen konnte, nämlich einen Fernseher mit einer Tastatur. Der Apple II sie zudem mit einem vollständigen Bauplan ausgeliefert worden.

“Der Apple II war bis zum Maximum modifizierbar und erweiterbar. Die Leute fanden heraus, wie man das frühe Display so konvertieren konnte, dass es Kleinbuchstaben hatte. Und dieses Produkt war die einzige Gewinnquelle für Apple in den ersten 10 Jahren des Unternehmens; das war kein unbedeutendes Produkt, Es gab eine Menge guter Dinge, dass es so offen waren, dass jeder mitmachen konnte”, ergänzte Wozniak.

Wozniak spekuliert in dem Video aber auch über die Gründe, warum elektronische Produkte heute nicht mehr selbst repariert werden können. “Ich glaube, dass Unternehmen es verhindern, weil ihnen Macht, Kontrolle über alles gibt, und ich schätze, in den Köpfen vieler Menschen ist Macht über andere gleichzusetzen mit Geld und Profit. Hey, ist es Ihr Computer oder der Computer einer Firma? Denken Sie darüber nach. Es ist an der Zeit, die richtigen Dinge zu tun.”

Apple steht wegen der Reparierbarkeit seiner Produkte immer wieder in der Kritik. Erst 2019 gab das Unternehmen aus Cupertino unabhängigen Anbietern die Möglichkeit, Original-Ersatzteile und Werkzeuge für eine Reparatur von iPhones zu kaufen. Im vergangenen Jahr weitere Apple das Programm auf Macs aus. Anfänglich war es aber nur in den USA erhältlich, erst im vergangenen Jahr wurden auch Reparaturbetriebe in Europa und Kanada einbezogen.

Die US-Regierung setzt sich ebenfalls für ein Recht auf Reparatur ein. Eine Executive Order soll Unternehmen daran hindern, Reparaturen durch Nutzer oder Drittanbieter zu erschweren oder gar zu unterbinden. Zwar ist die Anweisung bisher nur auf landwirtschaftliche Geräte ausgerichtet, es wird aber erwartet, dass der Erlass auch Auswirkungen auf Consumer-Elektronik haben wird.