Das Umsatzwachstum hat auch positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die Zahl der Beschäftigten in der ITK-Branche soll laut Bitkom im Jahresverlauf 2024 um 36.000 wachsen, auf 1,368 Millionen. „Die meisten Unternehmen der Bitkom-Branche präsentieren sich krisenfest. Auch unter schwierigen konjunkturellen Bedingungen, geprägt von geopolitischen Krisen und Haushaltskürzungen, legen Umsätze und Beschäftigung zu. Insbesondere das Arbeitsplatzwachstum könnte noch deutlich größer ausfallen, der Fachkräftemangel erweist sich hier als Hemmschuh“, sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.
Das Geschäftsklima in der Digitalwirtschaft entwickelt sich gegen den Trend der Gesamtwirtschaft positiv, wie der von Bitkom und ifo Institut erstellte Digitalindex zeigt. Während der ifo Index für die Gesamtwirtschaft im Dezember von minus 9,4 Punkten noch einmal auf minus 11,2 zurückging, legte der Digitalindex von 6,0 auf 9,8 Punkte zu. Die positive Entwicklung spiegelt sich auch in den Investitionsplanungen der ITK-Unternehmen wider. So wollen 22 Prozent ihre Investitionen 2024 erhöhen und 61 Prozent die Ausgaben konstant halten, 17 Prozent müssen auf die Bremse treten. Dabei wird vor allem in Software sowie Forschung und Entwicklung investiert.
Nach einer leichten Wachstumsdelle im Jahr 2023 werden 2024 nach der aktuellen Prognose 151,5 Milliarden Euro umgesetzt, das entspricht einem Plus von 6,1 Prozent. Vor allem das Geschäft mit Software legt stark zu – plus 9,4 Prozent auf 45,5 Milliarden Euro. Dabei wachsen die Umsätze mit Plattformen für die Entwicklung, das Testen und die Bereitstellung von Software überdurchschnittlich um 12,3 Prozent auf 12,2 Milliarden Euro.
Hier spiegelt sich auch der aktuelle Boom bei Künstlicher Intelligenz wider. Das Geschäft mit KI-Plattformen wächst um 38,3 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. „Unternehmen sollten sich jetzt mit KI beschäftigen, entsprechende Projekte aufsetzen und auch in die Technologie investieren“, so Wintergerst. „Die Politik muss bei der Umsetzung des AI-Acts Augenmaß beweisen und dafür sorgen, dass KI in Deutschland und Europa sowohl weiter genutzt als auch entwickelt werden kann.“
Deutlich zulegen kann auch das Geschäft mit Software für die Systeminfrastruktur von Unternehmen. In diesem Segment legen die Umsätze um voraussichtlich 8,1 Prozent auf 10,0 Milliarden Euro zu. Sicherheitssoftware hat daran einen Anteil von 3,9 Milliarden Euro, das entspricht einem Anstieg um 12,7 Prozent. Stark wachsend sind auch die Umsätze mit sonstigen Software-Anwendungen, sie legen um 8,5 Prozent auf 23,2 Milliarden Euro zu. Darin enthalten sind unter anderem Kollaboration-Tools zur Zusammenarbeit und zum mobilen Arbeiten, die überdurchschnittlich um 13,5 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro wachsen.
Die Umsätze mit IT-Dienstleistungen steigen laut Bitkom 2024 um 4,8 Prozent auf 51,7 Milliarden Euro. Besonders kräftig wachsen dabei Dienstleistungen mit Cloud-Bezug, die einen Anteil von 17,7 Milliarden Euro am gesamten IT-Service-Markt haben und um 17 Prozent zulegen. Wintergerst: „Das insgesamt starke IT-Wachstum zeigt, dass die deutsche Wirtschaft das Thema Digitalisierung ernst nimmt. Die Investitionsbereitschaft bleibt auch unter schwierigen Bedingungen hoch.“
Der Markt für IT-Hardware ist nach einem Einbruch im vergangenen Jahr – minus 5,4 Prozent auf 52,0 Milliarden Euro – wieder deutlich ins Plus gedreht und soll 2024 um 4,6 Prozent auf 54,4 Milliarden Euro zulegen. Größter Wachstumstreiber bleibt dabei der Bereich Infrastructure-as-Service, der um 24,5 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro zulegt. Ebenfalls zweistellig wachsen die Umsätze mit Workstations – plus 17,8 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro – sowie mit Wearables. Das Geschäft mit PCs erholt sich und legt um 4,2 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro zu.
Unterhalb der Nulllinie entwickeln sich dagegen die Umsätze mit Sicherheitstechnologien, die nach mehreren starken Wachstumsjahren um 1,5 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro sinken. Wintergerst: „Keinesfalls sollte an der IT-Sicherheit gespart werden. Die Bedrohungslage im Cyberspace hat sich verschärft.“
Im Markt für Telekommunikation erwartet Bitkom für 2024 ein Wachstum um 1,0 Prozent auf 72,8 Milliarden Euro. Den größten Anteil daran hat das Geschäft mit Telekommunikationsdiensten, die 52,6 Milliarden Euro ausmachen. Die Investitionen in Telekommunikationsinfrastruktur gehen in der Summe leicht um 1 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro zurück, allerdings gibt es in diesem Segment deutliche Unterschiede. So schrumpfen die Ausgaben für Ethernet Switches sowie IP PBX, also Voice-over-IP-Telefonie deutlich. Dagegen steigen Investitionen in Zugangsinfrastruktur, sowohl kabelgebundene als auch mobile. Die Umsätze mit Endgeräten bleiben mit minus 0,2 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres.
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