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IT-Größen betreten den Energiemarkt

Als sich Bill Gates vor einigen Jahren für deutsche Solar-Werte interessierte, ging ein Raunen durch die Reihen der Anleger. Altruismus wollte man dem reichsten Menschen der Welt nicht unterstellen, sondern man wertete diesen Schritt damals als kleine Anlage-Beratung.

Nachdem nun die Klimaveränderung ihre Spuren immer deutlicher zu Tage kehrt, lassen sich mit Hilfe von alternativen Stromquellen nicht nur Aktien verkaufen, sondern sie sind auch wunderbar, um das Image aufzupolieren.

Für Google könnte es allerdings auch wirtschaftlich Sinn machen, sich den Strom am besten selbst zu machen. Als Hoster eines riesigen Rechenzentrums ist man bei dem Suchmaschinenbetreiber schon längst dazu übergegangen, Dächer und andere freie Fläche auf dem Google-Campus im sonnenverwöhnten Kalifornien mit Solar-Anlagen auszurüsten. Und dennoch bleibt Google einer der Lieblingskunden von Pacific Gas and Electric.

Nun will auch Hewlett Packard dem Beispiel von Google folgen. Der Hersteller hat jetzt ein großes Investment in erneuerbare Energien angekündigt, um damit den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren.

Eine 1-Megawatt-Solar-Anlage soll nun in San Diego entstehen. Die Installation übernimmt der Solar-Spezialist SunPower. In den nächsten 15 Jahren soll die Anlage HP 750.000 Dollar einsparen. Jedes Jahr sollen zudem der Umwelt mit der Anlage 500 Tonnen Kohlendioxyd erspart bleiben. Das ist so, als würden pro Jahr 100 Autos von der Straße genommen.

Mit 5000 Solar-Panelen gönnt HP sich, der Umwelt und seinem Image eine stattliche Anlage, jedoch ist der Solar-Park, der in San Diego entstehen soll, immer noch kleiner, als die Installation von Google, die bis zu 1,6 Megawatt leisten kann. Bislang ist das wohl noch immer die größte Anlage eines Unternehmens in den USA.

Doch nicht nur in San Diego, auch in Irland arbeitet HP mit einem Spezialisten für erneuerbare Energie zusammen. 80 Gigawatt Strom aus erneuerbaren Quellen will HP dort einkaufen. Bereits im vergangengen Jahr hat HP in Irland 11 Millionen Kilowattstunden grünen Strom eingekauft. Ein anderes Beispiel ist T-Systems. In München betreibt der Dienstleister in einem Pilotprojekt ein Rechenzentrum mit Hilfe von Brennstoffzellen und Biogas. Sun Microsystems setzt bei der Vermeidung von CO2 konsequent aufs Homeoffice und der Serviceprovider Host Europe beheizt mit der Abwärme von rund 18.000 Servern die Büroräume über dem Rechenzentrum.

Nun wäre Google nicht Google wenn der Technologiekonzern nicht erneut Zeichen setzen würde. Und so hat Google nun ein groß angelegtes Forschungsprogramm zu erneuerbaren Energien angekündigt.

Nomen est omen: ‘Renewable Energy Cheaper Than Coal‘ nennt sich das Projekt, in das 2008 zunächst zweistellige Millionen-Beträge investiert werden sollen. Und erneut stellt der Konzern wieder ein. Diesmal keine Web-Experten, sondern Ingenieure und Fachkräfte für Energie. Man wolle sich zunächst auf Solarwärme konzentrieren. Aber auch Erdwärme und Windkraft werden Gebiete sein, in denen sich Google engagieren wolle.

Silicon-Redaktion

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