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Peoplesoft-Übernahme: Entscheidung verschiebt sich

Die Entscheidung der Kartellrichter über die feindliche Übernahme von Peoplesoft durch den größeren Konkurrenten Oracle steht weiterhin aus. Zumindest ist der Datenbankkonzern davon überzeugt. Einstweilen sieht auch der kürzlich von Poeplesoft einvernehmlich übernommene Softwerker J.D. Edwards dies genauso. CEO Bob Dutkowsky sagt nach Meldungen der Agentur Reuters, die Übernahmeschlacht werde “4 bis 6 Wochen” dauern.

“Bedingt durch die große Öffentlichkeitswirkung der Transaktion und der Tatsache, dass das Ministerium nur zwei Wochen Zeit für eine Prüfung hatte, erwarten wir weitere Untersuchungen”, zitiert die Nachrichtenagentur den Oracle-Sprecher Jim Finn. “Wir sind weiterhin sehr optimistisch, dass die Prüfung zu dem Ergebnis kommt, das unser Angebot nicht wettbewerbsfeindlich ist.” Damit müsste Oracle auch sein Übernahmeangebot verlängern, das bis zum heutigen Tage befristet ist.

Zuletzt hatte Oracle 6,3 Milliarden Dollar für den Hersteller von Unternehmenssoftware geboten. Oracle aus Redwood Shores, Kalifornien ist die Nummer zwei auf dem Markt für Unternehmensapplikationen, während Peoplesoft den dritten Platz inne hat. Beide Anbieter trennt jedoch ein großer Abstand zum Branchenführer SAP.

Und hier wiederum melden sich nun die SAP-Anwender zu Wort und schließen die Software-Reihen – auch wenn sich der Gesamtkonzern vornehm zurückhält. Sie haben, wie aus einer aktuellen Mitteilung hervorgeht, letzte Woche eine Oracle-Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich ausschließlich mit Migrationsfragen beschäftigen soll. Ziel sei es, die SAP-Kunden über die Umstellung auf die neue Datenbank Oracle9i zu informieren und erste Erfahrungen von Migrationsprojekten auszutauschen.

Die kalifornische Peoplesoft versucht zur gleichen Zeit die freundliche Übernahme von JDE möglichst schnell zu vollziehen und für Oracle Fakten zu schaffen, die den Preis noch einmal nach oben treiben und die Fusion schwieriger, weil den Happen größer machen würden. Peoplesoft will sich auf diese und andere Weise zur Wehr setzen. Unabhängig voneinander und doch parallel geführte Klagen gegen Oracle seitens der beiden Konzerne werfen Geschäftsschädigung vor und hoffen auf den verzögernden Effekt der Richtersprüche, da diese Klagen vorrangig zu der Übernahme behandelt werden dürften. Auch dies soll Oracle die Übernahme verleiden.

Silicon-Redaktion

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