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AOL schreibt schwarze Zahlen – wegen Internet-Werbung

Das finstere Tal, durch das AOL letzten Jahr gehen musste, scheint durchschritten. Der amerikanische Internet-Provider AOL rechnet für das kommende Jahr mit steigenden Umsätzen. Der AOL-Vorsitzende Don Logan begründete dies auf einer Investorenkonferenz in New York mit “einem deutlichen Anziehen bei Online-Werbung”.
Der Marktführer hatte in den vergangenen drei Jahren mit großen Problemen zu kämpfen: Rückläufige Nutzerzahlen und Einbrüche bis zu 50 Prozent beim Werbeumsatz. Mit der Praxis, Langzeit-Werbeaufträge in den vorangegangenen Jahren zu bilanzieren, handelten sich die Amerikaner einen handfesten Bilanzskandal ein.

Logan bestätigte, dass AOL im kommenden Jahr ihr operatives Ergebnis um mehr als 10 Prozent verbessern will. Und das Europageschäft, bislang mit dreistelligen Millionenverlusten behaftet, soll bereits im kommenden Jahr Gewinne einfahren. Dies beziehe sich aber auf das Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres konnte AOL sein Ergebnis hier schon um zwei Prozent verbessern.

Die Websites des Internet-Dienstleisters zählen zu den bestfrequentierten und überflügeln Google, Yahoo und Ebay. Um weitere Kunden in den USA zu erreichen, hat die Time-Warner-Tochter mit AOL-Latino jetzt einen spanischsprachigen Dienst auf den Markt gebracht. 40 Millionen Hispanics leben in den USA. Damit will AOL dem Branchenersten MSN Marktanteile abgewinnen. Zulegen konnte AOL auch im Wachstumssegment der Breitbandanschlüsse. Dennoch erwart Logan den Hauptzuwachs beim Umsatz durch die Werbung.

Der Aussage des AOL-Chairman wird in der Fachwelt viel Gewicht beigemessen. Gerade für die Internet-Werbung sind verlässliche Zahlen nur schwer zu erhalten, denn die Meinungen der Analysten gehen stark auseinander. Gegenüber der Financial Times Deutschland äußerte Richard Hamilton, Geschäftsführer von Zenith Media, dass sich der Internet-Werbemarkt im kommenden Jahr etwa so entwickeln wird wie im laufenden – mit einem Wachstum von sieben Prozent.

Silicon-Redaktion

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