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UMTS: Mobilfunker und Netzbetreiber schieben den Schwarzen Peter

Die Netze sind da, die Endgeräte eigentlich auch – bald. Die um Jahre verzögerte Einführung von UMTS in Europa hat sich nun auf der 3GSM World Konferenz als Zankapfel zwischen den Handyherstellern und den Netzbetreibern erwiesen. Beide Industriegruppen requirieren für sich, im Gegensatz zur anderen rechtzeitig ‘umgeschaltet’ zu haben auf die Mobilfunkstandards der dritten Generation (UMTS oder 3G). Als Wortführer der Handyhersteller war Nokia-Chef Jorma Ollila aufgetreten.
Er hatte gesagt, die Netze seien nicht ausgereift gewesen und hätten keine vernünftigen Teststrecken erlaubt. Betreiber wie Lucent konnten allerdings schon im Jahr 2002 in der hauseigenen Testanlage bei Bell Labs Deutschland vor Journalisten die Tauglichkeit der Netze demonstrieren. Für diese Fraktion ist klar, dass die Schuld an der Langsamkeit bei den Endgeräteherstellern liegt. Und diese Meinung teilen sie mit den meisten Analysten, die den Energieverbrauch, die Unhandlichkeit und die Instabilität nebst dem hohen Gewicht bei den aktuellen UMTS-Geräten monieren.

In dieses Horn hatte auf derselben Konferenz bereits Vodafone-CEO Arun Sarin gestoßen. Aufgrund der schlechten Vorarbeit der Engerätehersteller, was Lebensdauer und Tauglichkeit der Mobiltelefone betrifft, könne sich die Einführung von UMTS bis ins vierte Quartal dieses Jahres hinein verzögern. Doch MMO2, die britische Mutter von O2 Deutschland, macht das Tauziehen mit und hält dagegen: Bereits im Mai, so heißt es, sollen die ersten Geräte kommen, die höchsten Ansprüchen genügen.

Silicon-Redaktion

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