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Google und Yahoo liefern sich eine Patentschlacht

Die einstigen Partner Yahoo und Google haben sich in ihre Schützengräben zurückgezogen, seit Yahoo den Vertrag mit Google gekündigt hatte. Yahoo hatte lange Zeit mit der Google-Technologie gesucht. Jetzt ist die Zusammenarbeit aufgekündigt und beide Firmen wollen sich möglichst schnell möglichst viele Patente für Suchtechnologien sichern und sich so einen Zukunftsmarkt erschließen.
Schon seit Monaten gärt ein Streit um ein Patent für ein Gebührensystem, mit dem sich bezahlte Ergebnisse, so genannte ‘paid Listings’ bezahlen lassen. Doch dieser Streit, so einige Analysten in amerikanischen Medien, sei nur die Spitze eines Eisberges.

In der Zukunft werden Suchmaschinen für die Informationsbeschaffung der Menschen immer wichtiger werden. Und der Markt ist lange noch nicht ausgeschöpft. Auch Microsoft und IBM entwickeln Suchtechnologien und wollen ein Stück vom Kuchen ab haben. Doch der ist heiß umkämpft, und so werden in Zukunft vor allem auch Patente die Schlacht mit entscheiden. Deswegen versuchen die beiden Marktführer so viele Patente wie möglich an Land zu ziehen.

Yahoo hat sich mit den Übernahmen von Inktomi und Overture, das vor einiger Zeit Altavista übernommen hatte, eine ganze Reihe von verbrieftem geistigen Eigentum gesichert. So verfügte Altavista über einige der ältesten Patente im Search-Bereich, für Webcrawling, für Indizierung und für Suchabfragen. Aber auch Google habe mindestens acht oder mehr Patente. Darunter Methoden für Informationsauslese aus Datenbanken und für das Sicherstellen von doppelten oder beinahe identischen Dateien. PageRank, womit sich die Wichtigkeit eines Dokumentes anhand der Anzahl der Links, die darauf verweisen, ermitteln lässt, gehört ebenfalls Google. Auch der Mitspieler Microsoft hält einige Patente, so zum Beispiel Suche in Directory Listings, also Listen mit gefundenen Webseiten mit kurzen Inhaltsangaben.

Derzeit werden nur sehr wenig Patenstreitigkeiten im Suchbereich vor Gericht ausgetragen. So zum Beispiel hat Overture das Unternehmen FindWhat.com wegen einer Patentverletzung bei ‘pay-per-Performance’. Doch wenn sich das Gericht für Overture und somit für Yahoo ausspricht, dann könnte das Unternehmen einen großen Vorteil für sich verbuchen und das über die nächsten 20 Jahre, solange eben das Patent besteht. Tatsächlich spielen gesetzlich geschützte Technologien meist eher eine defensive als eine offensive Rolle. Oft werden sie auch nur als ‘Argumentationshilfe’ bei Lizenzverhandlungen benutzt.

Silicon-Redaktion

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