Anwender sehen sich Spam hilflos ausgeliefert

Spam entwickelt sich langsam zu einem Problem, das außer Kontrolle zu geraten droht. Die bisherigen Abwehrmaßnahmen – Technologielösungen, Policies und strenge Gesetze – haben bisher wenig geholfen. In USA überlegen kleine und mittelständische Unternehmen sogar, teilweise oder gänzlich auf E-Mail zu verzichten. Unter europäischen Anwendern schwindet die Hoffnung auf eine Besserung durch politische Maßnahmen.
Eine Untersuchung von Insight Express und Symantec unter mittelständischen Firmen in USA hat an den Tag gebracht, dass Spam oft mehr als die Hälfte des gesamten E-Mail-Verkehrs auf den Unternehmensservern ausmacht – mit verheerenden Auswirkungen auf die Produktivität der Angestellten. Knapp ein Drittel gab an, dass sich das Problem in den letzten sechs Monaten dramatisch zugespitzt habe, was für sie den Nutzen von E-Mail generell in Frage stellt.

Die drastische Zunahme von Spam in der zweiten Jahreshälfte begründet ein weiterer Bericht unterdessen mit der Virenflut der letzten Monate. Nach einer Untersuchung des Security-Spezialisten Sophos wird fast ein Drittel der Spam-Mails zur Zeit von infizierten PCs verursacht. Schuld daran sind so genannte ‘Remote-Access-Trojaner’ (RAT). Ohne Wissen ihrer Halter versenden RAT-infizierte PCs in ihrem Namen Spam-Mails.

Auch innerhalb Europas sehen sich Unternehmensanwender dem Problem ausgeliefert. Bei einer Befragung in allen 15 EU-Ländern fand das Amsterdamer IviR (Institut für Informationsrecht) heraus, dass die Anwender sich wenig bis überhaupt nichts von neuen EU-Richtlinien und gesetzlichen Maßnahmen versprechen.

Mit der Industrie verhält es sich nicht viel anders. “Wie wir sehen befürworten die europäischen Firmen eine Gesetzgebung zur Bekämpfung von Spam, glauben aber nicht, dass diese in effektiver Weise die Kosten und Risiken verringern kann, denen sie heute gegenüber stehen”, sagt Thomas Haak, Messaging Seniorberater beim Antispam-Spezialisten Sybari Software.

Silicon-Redaktion

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