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Privacy-Schützer machen Jagd auf Kamera-Handys

Kamera-Handys sind nicht nur ein Verkaufsschlager, sie sind auch bereits ein Fall für den Staatsanwalt und fanden ihren Weg in Bußgeldkataloge. In den USA haben erste Fitness-Studios und Hotels die Geräte in die Lobby verbannt, um die Intimsphäre ihrer Kunden zu schützen.
Was im Privatbereich ein Party-Spaß sein kann, so lautet die Befürchtung, könne für Erpressungen und sogar Industriespionage eingesetzt werden. Die Stadt Chicago hat daher bei Zuwiderhandlung, also die Nutzung in ausgewiesen Kamera-Handy-freien Bereichen, ein Bußgeld von bis zu 500 Dollar veranschlagt. Nobel-Sportclubs befürchten das Handwerk von Paparazzi, die Stars auflauern. Das Problem sei, so fasst Reuters die allgemeine Sorge zusammen, dass die Geräte von herkömmlichen Handys nicht zu unterscheiden seien. Einige Einrichtungen haben daher Handys gleich ganz verboten. So geschehen im beliebten kanadischen Wintersport-Areal Calgary.

Aber auch die IT-Branche selbst schützt sich. So sind die südkoreanischen Niederlassungen der Elektronik- und Technikhersteller Samsung und LG Electronics inzwischen Kamera-Handy-frei. Nicht nur die Mitarbeiter, auch die Besucher werden dem Bericht zufolge beim Betreten der Gebäude untersucht. Nach Einschätzung von Fachleuten in den USA wird der Ruf nach gesetzlichen Bestimmungen ähnlich, wie sie für Fotoapparate gelten, immer lauter. Schließlich gehe auch die Qualität und das Speichervermögen der nächsten Generationen in die Nähe von Digitalkameras. Ferner nehme die Verbreitung zu: Derzeit gibt es nach Analystenschätzungen allein in Nordamerika 3 Millionen bis 6 Millionen Handys mit Fotofunktionen.

Silicon-Redaktion

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