Ähnlich wie Indien und China will Russland seine Wirtschaftspolitik aufpolieren, um auf dem weltweiten IT-Parkett besser Fuß zu fassen. In den kommenden Jahren wolle sich das Land vor allem auf seine technologischen Fähigkeiten stützen, um Wohlstand zu erlangen, hieß es auf einem Kongress an der kalifornischen Stanford Universität. Eine Reihe politischer Entscheidungen sollen den nötigen Anschub liefern.
Noch im Februar will die russische Regierung ein Gesetz erlassen, das staatlichen Forschungsinstitutionen erlaubt, das Recht an einem Patent dem Erfinder zu erteilen. Dieser dürfe dann damit handeln. “Wir wollen den Wissenschaftlern sagen, dass sie die Früchte ihrer Arbeit besitzen, nicht der Staat”, sagte der russische Minister für Industrie, Wissenschaft und Technologie, Andrej Fursenko. Die Regierung erhofft sich davon einen Motivationsschub für die Experten.
Die Unfähigkeit von seinen Innovationen zu profitieren war lange das Problem der russischen Wirtschaft. 1998 erlies die russische Regierung ein Gesetz, wonach alle Patente in den Besitz der Regierung übergingen. Die Zahl der Patentanmeldungen sei daraufhin gegen Null gesunken, so Fursenko. Russische Wissenschaftler, die mit ausländischen Firmen zusammenarbeiteten, wurden zudem stark kontrolliert.
Dennoch waren sich die Teilnehmer des Forums einig darüber, dass Russland die besten Voraussetzungen dafür habe, eine ernstzunehmende Größe auf dem Technologiemarkt zu werden. Mathematiker und Computerwissenschaftler arbeiten in Russland traditionell auf hohem Niveau. Anders als in den westlichen Nationen, mussten die Institute dabei nie gewinnorientiert arbeiten. Die Wissenschaftler konnten so auf jedem Gebiet forschen, das ihnen interessant erschien. Hinzu kommt, das Fachkräfte in Russland wesentlich billiger sind als in der westlichen Welt.
All das macht sich langsam bemerkbar. Immer mehr Größen der IT-Branche arbeiten immer stärker mit Russland zusammen. Intel zum Beispiel fördert Labors in Russland, die sich auf drahtlose Technik spezialisiert haben. Sun Microsystems beschäftigt russische Programmierer und hat damit begonnen, in russische Unternehmen zu investieren. Ganz selbstlos ist dieses Engagement freilich nicht. Denn ist die nationale Wirtschaft in Russland erst einmal gestärkt, so die Rechnung der Experten, werden vor allem die westlichen Länder auf dem Exportmarkt profitieren.
Data Awakening: Huawei präsentierte beim Innovative Data Infrastructure Forum 2024 in Berlin neue, auf KI…
Um ihre Verteidigung zu stärken, müssen Staaten und Unternehmen sicherstellen, dass KRITIS-Betreiber nicht nur die…
Reichen die Sicherheitsvorkehrungen der KRITIS-Betreiber bereits aus? Das BSI liefert dazu Kennzahlen auf einer neuen…
Laut Kaspersky ist Schadsoftware die zweithäufigste Bedrohung. Angriffe auf vernetzte Fahrzeuge folgen erst mit Abstand.
Der deutsche Chipproduzent beliefert Xiaomi mit Siliziumkarbid-Leistungsmodulen (SiC), Mikrocontrollern und Gate-Treibern.
Fraunhofer-Forschende arbeiten an einer Webplattform, die die Lebensqualität von Menschen mit Parkinson verbessern soll.