Die Siemens AG wird im Norden Iraks ein GSM-Mobilfunknetz aufbauen, teilte Unternehmenssprecher Peter Gottal mit. Siemens habe den Auftrag im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich bereits vor Weihnachten erhalten. Zu diesem Zeitpunkt war noch umstritten gewesen, ob Nicht-Kriegsteilnehmer mit dem Wiederaufbau des Landes Gewinn machen dürfen.
Siemens liefert den Irakern nach Medienberichten Teile der Mobilfunkinfrastruktur und Know-how in Sachen Netzfunktionen, zum Beispiel für Prepaid-Lösungen. Die Münchner hofften auch auf einen Verkaufsboom ihrer Mobiltelefone. Diese seien zwar begehrt, aber für viele Iraker unerschwinglich.
Irakischer Vertragspartner von Siemens sei das kurdische Unternehmen Asia Cell. Asia Cell halte eine für zwei Jahre gültige Mobilfunk-Lizenz und baue das Mobilnetz im Nordirak auf.
Die US-Verwaltung und das irakische Telekommunikationsministerium hatten im Herbst 2003 drei Mobilfunk-Lizenzen an drei regionale Unternehmen vergeben: eine für den Nordirak, eine für den Zentralirak und eine für den Südirak. Die drei Lizenznehmer sollen ihre Dienstleistungen in Zukunft auf das ganze Land ausdehnen und in direkten Wettbewerb treten.
Siemens ist nach eigenen Angaben in der Region gut im Geschäft. So habe das Unternehmen von Omantel, einer Telefongesellschaft im Oman, einen Auftrag in Höhe von 18 Millionen Euro zur Modernisierung des nationalen Telefonnetzes erhalten.
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