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Jugendliche lernen im Internet das Trinken

Laut einer Studie der Georgetown Universität tummeln sich auf den Webseiten der Hochprozentigen-Branche mehr Jugendliche als, sinngemäß, die Polizei erlaubt. Die Minderjährigen würden mit Downloads und lustigen Icons gelockt und so unbewusst auch zum Alkohol verführt.
Etwa 700.000 Teenies hätten zwischen Juli und Dezember vergangenen Jahres Herstellerseiten aus der US-Alkoholindustrie angesurft, so die Schätzung, die die Washington Post veröffentlicht hat. Diese Zahl sei alarmierend. Wäre ein Laden, in dem Alkohol verkauft wird, derart nachlässig mit seinen Kontrollen gegenüber potenziellen minderjährigen Käufern, würden die Erwachsenen Sturm laufen, resümiert die Studie.

Ein Sprecher des Distilled Spirits Council, dem amerikanischen Spirituosen-Verband, versteht die Aufregung nicht. Die Handelskommission habe schließlich den Webinhalt abgesegnet und das hieße, er richtet sich ausschließlich an Erwachsene. Es sei wohl auch übertrieben, von jedem Besucher die Kreditkartennummer zu erfragen, bevor man ihn auf die Seite lasse, die letztlich nur mit der Werbung diene – und das sei ja grundsätzlich nicht verwerflich, so ein anderer Lobbyist. Wer seine Kinder von solchen Webseiten fernhalten wolle, der müsse nur seiner Pflicht als Erziehungsberechtigter nachkommen.

Für die Studie arbeitete die Universität mit einem Unternehmen zusammen, das den Internet-Verkehr protokolliert und so Benutzerprofile einzelner User anlegen kann. So konnte die Firma auch ermitteln, dass beispielsweise die Bacardi-Seite zu 59 Prozent von Minderjährigen besucht worden sei. Insgesamt seien 13 Prozent aller Besucher der 55 Bier- und Schnaps-Herstellerseiten von Jugendlichen angesurft worden.

Die Studie passt zu der auch in Deutschland geführten Diskussion, ob Jugendliche durch attraktive Werbung im Fernsehen und im Internet für so genannte Alkopops begeistert werden. Die Bundesregierung will sich mit dem Thema jetzt beschäftigen und auch damit, ob Alkohol nur noch in besonderen Läden mit verstärkten Alterskontrollen verkauft werden soll.

Silicon-Redaktion

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