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Rückkehr zur 40-Stunde-Woche: Siemens bleibt vorsichtig

In der deutschen Metall- und Elektroindustrie denken immer mehr Unternehmen laut über die Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche nach. Vor allem Autokonzerne wollen hochqualifizierte Mitarbeiter bei vollem Lohnausgleich wieder länger arbeiten lassen, so das Ergebnis einer Handelsblatt-Umfrage. Auch bei Siemens ist die Verlängerung der Wochenarbeitszeit ein Thema.
Der Trend zu längeren Arbeitszeiten zeichnet sich deutlich ab. Als erstes hatte DaimlerChrysler angekündigt, die Mitarbeiter in seinem größten deutschen Werk in Sindelfingen länger arbeiten zu lassen. Der Betriebsrat hat hier bereits seine Zustimmung signalisiert. Auch Porsche, der Autozulieferer Bosch und der Reifenhersteller Continental prüfen eine Arbeitszeitverlängerung.

Im Münchner Siemens-Konzern haben sich laut Handelsblatt Arbeitgeber und Betriebsrat ebenfalls schon an einen Tisch gesetzt. Einen konkreten Zeitplan zur Arbeitszeitverlängerung gebe es aber nicht, schränkte ein Siemens-Sprecher gegenüber silicon.de ein. Verhandlungen über die Rückkehr zur 40-Stunden-Woche gebe es bereits seit längerem an den meisten Standorten, zentrale Änderungen seien im Augenblick aber nicht vorgesehen.

Der Bedarf an flexibleren Arbeitszeiten besteht besonders in den Konstruktions- und Entwicklungsabteilungen. Fast alle Konzerne, in denen über die 40-Stunden-Woche nachgedacht wird, haben vor allem diese Abteilungen im Blick. Doch es gibt auch Autokonzerne, die sich gegen den Trend stemmen: Opel und Volkswagen winken ab. Man sei durch den Haustarifvertrag flexibel genug, auch 40 Wochenstunden arbeiten zu lassen, so ein VW-Sprecher. Möglich wird die allgemeine Verlängerung der Wochenarbeitszeit durch den im Februar vereinbarten Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie. Von der Neuregelung werden insgesamt Zehntausende Arbeitsplätze berührt.

Silicon-Redaktion

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