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Jede dritte Firma kontrolliert Postausgänge der Mitarbeiter

Seit es Spam, Viren und Trojaner gibt, stehen die E-Mail-Posteingänge der meisten Firmen unter verschärfter Beobachtung. Und während immer neue Mittel gegen die elektronischen Plagen entwickelt wurden, geriet der Postausgang der Mitarbeiter völlig außer Acht. Ein fataler Fehler, wie sich immer öfter herausstellt. Jedes dritte Unternehmen durchleuchtet deshalb auch die ausgehenden Mails seiner Angestellten. Das hat eine Studie der Berater von Forrester Consulting unter 140 Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern ergeben.
“Der Trend zur Kontrolle hat sich verstärkt, und wer nicht aufpasst, hat schnell eine Klage am Hals oder ein Verfahren der US-Börsenaufsicht SEC”, sagte Steve Weiswasser gegenüber US-Medien. Der Anwalt ist auf Medien und Technologie spezialisiert. “So ist das Leben nach dem Enron-Skandal.” Dass er nicht übertreibt, zeigen einige Beispiele aus den vergangenen Wochen.

So zahlte Goldman Sachs in diesem Monat zwei Millionen Dollar, um ein Verfahren der Börsenaufsicht zu beenden. Die SEC hatte dem Investmenthaus vorgeworfen, in den Jahren 1999 und 2000 institutionellen Investoren per E-Mail illegale Angebote gemacht zu haben. AOL entlarvte vergangenen Monat einen Datendieb in der eigenen Firma, der insgesamt 92 Millionen AOL-Adressen gestohlen und an Spammer verkauft hatte.

Vor allem bei Finanzdienstleistern und in der Pharmabranche gehört E-Mail-Screening inzwischen zum Alltag. Die Arbeitgeber fürchten, dass Firmengeheimnisse entfleuchen und das Unternehmen schädigen könnten. Genauso groß ist die Angst davor, dass vertrauliche Personalinformationen durchsickern und eine Klage der Angestellten zur Folge haben. “Egal ob mit oder ohne Absicht, aber die E-Mails von Angestellten können wesentlich mehr Schaden anrichten als Spam”, sagt Gary Steel, CEO bei Proofpoint, einem Spezialisten für Monitoring-Software für E-Mails.

Eine bessere Kontrolle ein- und ausgehender E-Mails hat jetzt auch Microsoft für seinen Hotmail-Dienst angekündigt. Allerdings soll damit lediglich der Schutz vor Viren und Würmern verbessert werden. Der McAfee-basierte Virenscanner kontrolliert dabei Postein- und -ausgang und löscht gefundene Malware. Mit dem Zusatzdienst will Redmond seine Stellung gegenüber der Free-E-Mail-Konkurrenz von Google und Yahoo verbessern.

Silicon-Redaktion

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