Auf dem Weg zum spektakulärsten Börsengang des Jahres hat Google ein weiteres Hindernis aus dem Weg geräumt. Der Suchmaschinenbetreiber regelte Patent- und Rechtsstreitigkeiten mit dem Internet-Unternehmen Yahoo. Um die Einigung zu erreichen, übergibt Google dem Konkurrenten 2,7 Millionen Aktien. Davon will Yahoo nach eigenen Angaben über eine Million im Rahmen von Googles Börsengang verkaufen – die Zahl der ausgegebenen Aktien steigt damit von bislang 24,6 Millionen auf rund 25,7 Millionen Anteilsscheine.
Die Patentklage betraf Googles Haupteinnahmequelle, das Werbeprogramm AdWords. Die Software spielt Werbung entsprechend bestimmter Schlüsselwörter ein und wurde ursprünglich von der Suchmaschine Overture entwickelt. Das Unternehmen hatte im April 2002 gegen Google mit der Begründung Klage eingereicht, der größere Konkurrent verletze das eigene Patent aus dem Jahr 2001. Als Yahoo im vergangenen Jahr Overture kaufte setzte es das Verfahren gegen Google fort.
Nach der Beilegung erhält Google nun eine kostenpflichtige Lizenz, die das Unternehmen zur Nutzung der fraglichen Patente berechtigt. “Wir sind mit den Bedingungen der Vereinbarung zufrieden und auch, dass wir dieses Problem gelöst haben”, sagte ein Google-Sprecher dem Wall Street Journal.
Die Beilegung des Streits wird für den Suchmaschinenbetreiber Kosten zwischen 260 und 290 Millionen Dollar nach sich ziehen. Das lasse das Unternehmen im laufenden Quartal in die roten Zahlen rutschen, hieß es. Und noch einen vermutlich unerwünschten Nebeneffekt hat die Einigung: Denn kurz vor dem Börsengang ruft sie noch einmal in Erinnerung, dass die Basis für Googles Erfolgsstory – trotz aller technischen Hexerei – eine Werbetechnologie ist, für die ein anderes Unternehmen Pionierarbeit geleistet hat.
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