Mehrere Monate Anhörung aller Beteiligten haben jetzt einen Kompromiss gebracht: Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP) will die Ortsnetzrufnummern anpassen, um Voice-over-IP (VoIP) in Deutschland voranzubringen. Wie es heißt, erwägen die Beamten, dass VoIP-Anbieter Ortsnetzrufnummern direkt bei der Reg TP beantragen. Die Eckpunkte dazu sind mittlerweile veröffentlicht.
Sie sehen vor, mehr alternativen Carriern und TK-Anbietern ein Recht auf die Ortsnetzrufnummern einzuräumen. So könnten in Zukunft nicht nur Netzbetreiber, sondern generell Anbieter eines Zugangs zum öffentlichen Telefonnetz, also auch VoIP-Anbieter ohne eigenes Netz, solche Zugangsnummern beantragen. Deren Kunden sollen auch dann eine eigene Rufnummer erhalten können, wenn sie keinen Anschluss bei dem Unternehmen haben. Es soll ausreichen, dass der Wohnort oder Firmensitz des Kunden in dem entsprechenden Ortsnetz liegt. Die RegTP überlegt auch den Unternehmen beim Beantragen von mehreren Nummernkreisen entgegen zu kommen.
Doch all dies könnte vergebene Liebesmüh sein, wenn man den Analysten von Telegeography glaubt. Das Unternehmen untersucht auch für Regierungsstellen den weltweiten TK- und Internetmarkt und zählt wenig IP-Aufkommen beim Telefonieren. Waren es in den Jahren vor 2003 noch jeweils ein VoIP-Wachstum von weltweit über 80 Prozent, so nimmt sich das Wachstum im Jahr 2003 schmal aus: Nur um 23 Prozent ist die VoIP-Leidenschaft gewachsen – aber gewachsen ist sie immerhin.
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