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Produktpiraten kapern die EU

Der Markt mit gefälschten Marken floriert wie nie zuvor. Einer Studie der EU-Kommission zufolge schwappt aus den asiatischen Ländern wie China, Hongkong, Malaysia und Taiwan riesige Menge von Produkten nach Europa, die so genannte Produktpiraten kopieren und verkaufen.
In Zahlen ausgedrückt ergibt sich ein leider beindruckendes Bild. 2003 sind fast 100 Millionen gefälschter Artikel in der EU beschlagnahmt worden, 2002 waren es 85 Millionen. Der zuständige EU-Kommissar Laszlo Kovacs sagte dem ORF, das sei wohl nur die Spitze des Eisbergs. Die Dunkelziffer der illegalen Produkte in der EU läge wohl eher bei 400 Millionen. Der Anteil an CDs, DVDs und Software ist dabei um 172 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Hits sind aber immer noch Parfüms und Kosmetik mit einer Steigerung von über 800 Prozent.

Kovacs rechnete außerdem vor, dass das Geschäft mit DVD-Raubkopien inzwischen mehr bringe als der Drogenhandel. Allein in Deutschland sind 2003 133 Prozent mehr Fälschungen aufgetaucht als im Jahr davor. Für das erste Quartal 2004 verzeichnete die EU bereits wieder einen Anstieg von 22 Prozent für IT-Produkte.

Eine Ende ist nicht in Sicht. In riesigen Fälscherschmieden werden täuschend echte Produkte gefertigt, für die Anwender viel Geld bezahlen und am Ende oftmals mehr Ärger als Freude mit dem Piraten-Artikel haben. Schlimmer noch aber ist die ‘echte’ Industrie dran. Dort sind Tausende Arbeitsplätze in Gefahr, sollte die Profitgier der Piraten anhalten. Leider sieht es ganz danach aus.

Silicon-Redaktion

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