Der Aachener Softwarehändler Axel Susen darf jetzt mit offizieller Genehmigung von SAP gebrauchte ‘R/3’- und ‘mySAP’-Lizenzen verkaufen. Darauf hat sich das Walldorfer Unternehmen nach einigen Turbulenzen mit dem Gründer des Unternehmens Susensoftware geeinigt. Allerdings dürfen nur ganze Pakete verkauft werden, keine Einzellizenzen. Nur dann wird SAP den Kunden auch die Wartung für die gekauften Lizenzen anbieten.
Axel Susen gilt als der Erfinder so genannter “stiller Software”. Darunter versteht man Softwareprodukte, die nicht mehr eingesetzt werden, nachdem sie bilanztechnisch abgeschrieben sind. Meist bleibt diese Software dann ungenutzt auf dem Rechner eines Unternehmens installiert und verursacht dort zusätzliche Kosten. Experten schätzen, dass rund 30 Prozent der deutschen Unternehmen überlizenziert sind und nur etwa jede zweite Firma regelmäßig ihre Bestände überprüft.
Mit dem Handel mit dieser stillen Software will Axel Susen helfen, die brachliegenden Ressourcen entweder zu Geld zu machen oder beim Einkauf zu sparen. Aktuell bietet sein Unternehmen Susesoftware R/3- und mySAP.com-Lizenzen an. Die Pakete haben einen Lizenzwert von 40.000 Euro bis zu drei Millionen Euro. Zudem bietet das Unternehmen auch Lizenzen von Microsoft und Citrix an.
Die jetzige Einigung mit SAP hat allerdings noch einen Haken: SAP besteht auf der kompletten Zahlung, beziehungsweise Nachzahlung ausstehender Wartung, auch wenn die Lizenzen in dem Zeitraum gar nicht benutzt wurden. Andere Hersteller wie Oracle sind hier kundenfreundlicher und begnügen sich bei stillgelegten Lizenzen mit den halben Wartungskosten. In weiteren Verhandlungen will Axel Susen solche Konditionen auch bei SAP durchsetzen.
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