Im Telekommunikationsmarkt rappelt es ganz gewaltig. Nach den jüngsten Fusionen zwischen SBC und AT&T sowie zwischen Verizon und MCI gehen Branchenbeobachter jetzt von einer Art “Kettenreaktion nach unten” aus. Nach der Konsolidierungswelle unter den Betreibern sei eine ähnliche Entwicklung bei den Ausrüstern nahezu unvermeidlich, heißt es.
Die Argumentation ist denkbar einfach: Wenn die Betreiber fusionieren, kürzen sie ihr Investitionsbudget. Um zu überleben, sind die Ausrüster deshalb gezwungen, sich zusammenzuschließen, um ihre Gewinne weiter zu steigern und neue Produktgebiete zu erschließen. Im Mittelpunkt der Spekulationen stehen derzeit Motorola, Lucent Technologies, Nortel Networks und möglicherweise auch Alcatel.
“Es gibt da draußen noch zu viele Zulieferer”, sagte Industrie-Analyst Ari Bensinger von Standard & Poor’s gegenüber der New York Times. “Jetzt, wo sie um einen kleineren Kuchen kämpfen, muss etwas geschehen.” Er und andere Experten verweisen als Beispiel auf den Zusammenschluss von Cingular und AT&T Wireless im Februar vergangenen Jahres. Im ersten Quartal nach dem Deal meldete der schwedische Ausrüster Ericsson in Nordamerika einen Auftragseinbruch um 48 Prozent.
Lucent hatte im Januar angekündigt, man erwarte für das laufende Geschäftsjahr ein Wachstum zwischen vier und sechs Prozent – im Vorjahr waren es noch 6,8 Prozent gewesen. Unter anderem wegen dieser Zahlen brodelt die Gerüchteküche derzeit am kräftigsten bezüglich einer Fusion zwischen Lucent und Motorola. Vor allem durch die Konkurrenz aus Südkorea ist Motorola in letzter Zeit stark unter Druck geraten – eine Akquisition von Lucent könnte das Problem lösen.
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