Analysten sehen in Oracles Übernahme des Spezialisten für Bank-Software I-flex Solutions große Chancen. Sowohl für die Industrie als auch für den Datenbank-Hersteller. Damit könnte Oracle die Banken aus der Reserve ihrer Legacy-Anwendungen herauslocken. Viele verlassen sich noch immer auf selbstgestrickte oder veraltete Anwendungen, die aber meist nicht die gesetzlichen Vorgaben erfüllen.
“Oracle hat eine gut eingeführte Datenbank-Plattform, I-flex gibt Oracle eine vertikale Expertise, die vorher so noch nicht vorhanden war”, erklärte Trip Chowdhry, Analyst bei FTN Midwest Research Securities, gegenüber US-Medien. Damit erschließe sich Oracle eine völlig neue Industrie. Mit I-flex sei auch der Weg in den Banksektor offen.
Im Bankenumfeld verlässt man sich noch immer hauptsächlich auf Mainframe- und Client-Server-Architekturen. Die wenigsten Anwendungen sind über das Internet erreichbar. Chowdhry glaubt, dass Oracle nicht weniger vorhabe, als die IT der gesamten Branche zu revolutionieren. Dabei werden Services und Grid-Technologien eine tragende Rolle spielen.
John DiFucci, Managing Director bei dem Investmentbanker Bear, Steams & Co., sieht in der Übernahme einen wichtigen Schritt für Oracle, das damit industriespezifische Anwendungen in das Portfolio aufnimmt, die jenseits von allgemeinen Buchungssystemen aufsetzen. “Damit bekommet Oracle etwas, das es vorher noch nicht gehabt hat.”
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