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RIM fühlt sich missverstanden

Research in Motion ist in den letzten Tagen von verschiedenen Seiten unter Druck geraten. Zum einen musste das kanadische Unternehmen eine Schlappe in dem Patentstreit mit dem Unternehmen NTP einstecken, dessen Patente RIM verletzt. Ein US-Gericht hatte den Antrag abgelehnt, das Urteil vom August zu revidieren, bei dem RIM für schuldig befunden wurde. Zum anderen hat ein Papier des BSI eine “theoretische Möglichkeit für Spionage” bemängelt.

Nun hat das Unternehmen eine weitere Stellungnahme zu den Vorwürfen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) abgegeben. “Auf Grund der unsicheren Architektur ist der Blackberry für den Einsatz in sicherheitssensiblen Bereichen der öffentlichen Verwaltung und spionagegefährdeten Unternehmen nicht geeignet”, zitierte die Wirtschaftswoche aus einem internen Schreiben der Behörde.

Diese Aussage, würde sich auf eine sehr kleine Gruppe von Nutzern beziehen, die möglicherweise Zielscheibe von internationaler Spionage sind. Dabei sei die Sicherheitsarchitektur “im Zusammenhang mit herkömmlichen Unternehmen oder Regierungsbehörden” des Gerätes selbst nicht in Frage gestellt worden. “Blackberry ist nach wie vor als die sicherste auf dem Markt erhältliche Lösung anerkannt und für den Gebrauch in den meisten Unternehmen und Regierungsbehörden geeignet”, erklärte Charmaine Eggberry, Vice President Enterprise Business Unit, Europe von Research in Motion.

Das BSI hätte zudem über bestimmte vertrauliche Informationen nicht verfügt, weil trotz vielfacher Bemühungen von RIM noch kein direkter Kontakt mit den entsprechenden Stellen im Amt möglich gewesen wäre. “Daher hat das BSI die Sicherheitsarchitektur von Blackberry nicht überprüft und wir konnten bis heute nur über Dritte miteinander kommunizieren”, so Eggberry in dem Schreiben.

“Wir teilen sehr detaillierte Informationen mit Regierungen weltweit, darunter natürlich auch eine detaillierte Source-Code-Analyse. So können wir beweisen, dass die in dem Bericht aufgeführten Risiken nicht existieren.” Das Unternehmen vertraue jetzt darauf, dass sich durch direkte Zusammenarbeit mit dem BSI das Problem aus der Welt schaffen lasse. Regierungseinrichtungen aus den USA, Australien, Kanada Großbritannien und Frankreich, die mit dem BSI vergleichbar sind, hätten bereits die Lösung geprüft und seien zu dem Schluss gekommen, dass die Mail-Lösung sicher sei.

“Wenn wir in sensiblen Bereichen solche Geräte einsetzten, dann tun wir das am liebsten mit einer eigenen Verschlüsselung”, erklärte Michael Dickopf, Sprecher des BSI. Mit der Technologie von RIM sei das nicht möglich, weshalb das BSI die Verwendung für vertraulichen Behördenverkehr nicht empfiehlt. Zudem würde die Behörde unterstützen, dass die Wirtschaft in geschäftskritischen Bereichen auch dies ganz ähnlich handhaben würde. “Das BSI hat aber nicht abgeraten oder vor dem Gebrauch gewarnt. Wir sagen nur, dass wir mit sensiblen Geräten so nicht umgehen würden”, erklärte Dickopf. “Den Zusammenhang zwischen RIM und Geheimdiensten würde ich nicht herstellen.”

Silicon-Redaktion

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