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T-Mobile greift im Heimatmarkt an

Der deutsche Mobilfunkanbieter T-Mobile will trotz fallender Preise in Deutschland und international schneller als die Konkurrenz wachsen. Während sich andere Anbieter auf den Downturn des noch sprudelnden Marktes vorbereiten, will die Telekom-Tochter angreifen. Das geht aus einem dpa-Interview mit Philipp Humm, Chef von T-Mobile Deutschland, hervor.

“Unsere Bestrebung ist es, Marktanteile zu gewinnen. Mittelfristig wollen wir überproportional wachsen“, sagte er. Eine bessere Fokussierung auf einzelne Kundengruppen, das geplanten Festnetz-Handy, mit dem man zu Hause zu günstigeren Tarifen telefonieren kann und schnellere mobile Internetverbindungen sollen dabei helfen, mehr Umsatz zu erwirtschaften als die anderen.

Zwar hatte T-Mobile Deutschland in den ersten Quartalen mit einem Umsatzrückgang zu kämpfen, aber das soll sich ändern. Auch wenn die Mobilfunkpreise weiter purzeln setzt der Konzern nicht auf eigenen Billigangebote, wie sie E-Plus bietet. Vielmehr will die Tochter die Kooperation mit anderen Anbietern wie Mobilcom ausbauen, was je nach Vertrag meist den Vorteil hat, dass sich das Risiko verlagert, die Gewinne aber in Bonn verbucht werden können.

Humm erwartet sich von Hsdpa (High Speed Data Packet Access) ebenfalls Unterstützung, da sich durch die Verbreitung von Smartphones etwas mit dieser UMTS-Beschleunigung anfangen lasse. Als Manko sieht er allerdings das langsame Tempo, das T-Mobile bei der Konvergenz an den Tag legt. Dafür sollen die Produkte ausgereifter sein. Konkurrenten wie O2 und Vodafone Group bieten zum Teil schon seit Jahren mobile Festnetzzugänge an und locken damit mehrere Millionen Kunden. Im ersten Quartal 2006 will die Telekom nun nachziehen, weil sich nach ihren Einschätzungen “20 bis 25 Prozent der Bevölkerung” für solche mobilen Lösungen interessieren. Das Zwei-in-Eins bei der Telefonie lässt zumindest von T-Mobile also noch auf sich warten, was der Konkurrenz – allen voran BT – hier einen deutlichen Vorsprung erlaubt.

Dafür gibt es jetzt in den T-Punkten, in denen Kunden rund um den TK-Konzern und seine Angebote versorgt werden, ein neues Highlight: Denn wer nicht nur den Handyvertrag und das neuste Siemens-Modell will, sondern auch Microsoft Office, muss jetzt nicht mehr einen Laden weiter gehen. Microsoft Deutschland vertreibt die Office-Produkte künftig auch in den Verkaufs- und Serviceläden T-Punkt in Deutschland. Neben Office soll es dabei in den Geschäftskundenzentren auch Software für Enterprise Resource Planning (ERP) geben.

Silicon-Redaktion

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