Hacker schwenken auf eine neue Taktik um, um Botnets – Netze von ohne Wissen der Besitzer zusammengeschalteten Computern – zu kontrollieren. Während die gekaperten Rechner bislang genutzt wurden, um massenhaft Schadsoftware zu versenden, verschicken die Hintermänner nach Angaben der Sicherheitsfirma BlackSpider Technologies jetzt immer kleinere Mengen von Spam und Viren. Die geringe Anzahl der Aussendungen erschwere es, die Botnets zu entdecken, hieß es.
Man habe ein großes Botnet entdeckt, das mindestens 150.000 verschiedene IP-Adressen kontrolliert, sagte Günter Fuhrmann, Geschäftsführer von BlackSpider Deutschland. Von diesem Netz aus würden täglich 50 Millionen Spam-E-Mails verschickt. Fuhrmann: “Bricht man die Zahlen herunter, wird deutlich, was die Drahtzieher hinter den Botnets bezwecken: Teilt man die 50 Millionen Spam-E-Mails durch die Zahl der 150.000 kompromittierten Rechner, ergibt sich, dass von jedem dieser Computer pro Tag 330 E-Mails verschickt werden. Und vorausgesetzt, ein PC-User ist etwa einen Arbeitstag online, werden pro Stunde zirka 40 E-Mails verschickt.”
Diese geringe Menge reiche nicht aus, um die Arbeitsleistung des Computers ernsthaft zu beeinträchtigen – der Anwender erfahre so nichts von der Fremdbestimmung des Rechners. “Es ist höchste Zeit, dass sich die Strafverfolgungsbehörden ernsthaft des Problems Botnets annehmen”, so Fuhrmann. Etwa 98 Prozent des Spams und der Malware würden von Rechnern zweifelhafter Herkunft verschickt.
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