Löcher im Mac OS werden von Sicherheitsfirmen aufgebauscht

Die derzeitige Aufregung um mehrere Sicherheitslücken in Apples Betriebssystem Mac OS X wird von der Sicherheitsindustrie angeblich künstlich aufgebauscht. Mit diesem Vorwurf hat jetzt der Analyst Rob Enderle auf die jüngsten Nachrichten über zunehmende Angriffe auf Apple-Systeme reagiert. Die Sicherheitsindustrie konstruiere einen Hype um dieses Thema, um mehr Software zu verkaufen, sagte der Chef des Analystenhauses Enderle Group.

“Der Job der Sicherheitsunternehmen ist es, die Apple-Plattform unsicher erscheinen zu lassen. Sie sind überzeugt, dass Apple ihre nächste Chance ist, große Gewinne zu machen.” Dies ist nach den Worten von Enderle der Hintergrund für die jüngsten Sicherheitswarnungen – zuerst für eine Reihe von Würmern, dann für ein ungepatchtes Loch, durch das Angreifer die Kontrolle über einen PC übernehmen könnten.

“Ich unterstelle nicht, dass es eine geheime Absprache zwischen Sicherheitsunternehmen und Hackern gibt, aber die Firmen verdienen nur Geld, wenn es Gefährdungen gibt”, so Enderle weiter. Nach seiner Meinung gibt es aber sehr wohl einen Zusammenhang zwischen der Entdeckung der Sicherheitslücken und den dazu passenden Exploits. “Indem man die Leute über ein Gefahrenpotential informiert, sagt man einigen auch, wie man es am besten ausnutzt. Ich denke, die Sicherheitsunternehmen sollten mehr Zeit mit der Fahndung nach Kriminellen verbringen, anstatt zu erzählen, wie man einer wird.”

Gegen die Argumentation wendet sich Gartner-Analyst John Pescatore. “Das ist eine alte Frage, die immer wieder aufkommt. Er behauptet, wenn wir die Sicherheitslücken nie aufzeigen würden, würden die Hacker nicht angreifen. Das ist völlig falsch.” Früher habe niemand darüber gesprochen und so hätten sich die Hersteller mit ihren Patches viel Zeit gelassen. Die zunehmende Zahl geschädigter Nutzer habe aber zum Beispiel Microsoft und andere Konzerne gezwungen, einen regelmäßigen Patch-Zyklus einzuführen.

Silicon-Redaktion

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