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Die IT-Branche stellt wieder ein und zahlt besser

Der Arbeitsmarkt für IT-Experten hat sich im vergangenen Jahr deutlich entspannt. Die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit hat 2005 so viele offene Stellen für studierte Fachleute gezählt wie schon lange nicht mehr. Insgesamt wurden rund 10.200 IT-Jobs angeboten. “Die Stellenmeldungen sind 2005 gegenüber 2004 um 20 Prozent gestiegen”, verkündet ZAV-Arbeitsmarktspezialist Bernhard Hohn.

Dass sich der IT-Arbeitsmarkt zum Positiven wandelt, belegen weitere Zahlen der Arbeitsagentur: 2005 haben 17.150 diplomierte IT-Experten einen Job gesucht, das waren fünf Prozent weniger als 2004. Auch die Zahl der arbeitslosen IT-Experten ging leicht zurück. Sie lag Ende September 2005 bei genau 6224.

Insbesondere Software-Häuser und IT-Dienstleister haben mit einem Anteil von 40 Prozent der Stellenofferten für eine Belebung am Arbeitsmarkt gesorgt. Zunehmend problematisch wird allerdings die Lage für Leute ohne Berufserfahrung. Knapp ein Viertel der Jobsuchenden waren Hochschulabsolventen. Vor fünf Jahren waren es nur 15 Prozent.

Dass es Leute ohne Erfahrung besonders schwer haben, einen Einstieg in die Branche zu finden, zeigt, dass ein Drittel der arbeitslos gemeldeten IT-Experten unter 35 Jahre ist. Arbeitsmarktspezialisten gehen aber davon aus, dass sich die Lage für Berufseinsteiger entspannen wird, wenn es der Branche insgesamt besser geht. Und tatsächlich scheint sie auf dem Wege der Besserung.

Kaum wirklich neue Stellen zu erwarten

Bitkom, der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien, geht im laufenden Jahr von einer Umsatzsteigerung von 2,4 Prozent auf 137,3 Milliarden Euro aus. Im vergangenen Jahr sind nach Schätzungen des Verbands 4000 neue Stellen geschaffen worden. Insgesamt waren zum Jahresende 2005 rund 749.000 Menschen in der Branchen beschäftigt. In diesem Jahr erwartet der Bitkom allerdings eine Nullrunde beim Personalwachstum.

Der Verband geht wie die Arbeitsagentur davon aus, dass vor allem mittelständische Software-Häuser und IT-Dienstleister neue Jobs schaffen werden. Dass die großen der Branche Stellen abbauen, haben IBM und Hewlett-Packard (HP) angekündigt. HP allein will bis Mitte 2007 in Deutschland insgesamt 1500 Mitarbeiter entlassen. Trotzdem werden schon wieder Stimmen laut, die einen Fachkräftemangel beklagen. Dazu zählen außer dem Bitkom sogar die IG Metall als Interessensvertretung der Beschäftigten.

“Das Fachkräftedefizit schlägt voll auf die Gehälter durch”, erklärt Hans-Joachim Weis, zuständig im Vorstandsbereich der IG Metall in Frankfurt am Main für die IT-Branche. Die IG-Metall veröffentlicht zur CeBIT die Studie ‘Entgelt in der ITK-Branche 2006’. Darin werden die Gehälter des 4. Quartals 2005 mit denen des Vorjahreszeitraums verglichen. Die wesentliche Erkenntnis daraus: Insgesamt betrachtet sind alle Gehälter 2005 gestiegen, im oberen Management stark, im mittleren etwas weniger und bei den Einsteigern geringfügig.

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Silicon-Redaktion

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