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Otellini will Intel umkrempeln

Bisher hatte Intel die Architekturen der Prozessoren etwa alle vier bis sechs Jahre überarbeitet. Nun sollen im Rhythmus von zwei Jahren neue Designs auf den Markt kommen.

“Diese erhöhte Release-Rate wird sich mit der Umstellung auf einen verbesserten Herstellungsprozess der Silizium-Chips decken”, kommentierte Otellini. Alle zwei Jahre soll es deshalb neues Silizium und neue Mikroarchitekturen geben. 2008 wird ‘Nehalem’ Core ablösen und ‘Gesher’ werde 2010 folgen, kündete der Intel CEO an.

Fast den gleichen Rhythmus schlägt der Halbleiterproduzent bei der Verbesserung des Herstellungsprozesses an. 2005 migrierte das Unternehmen auf den 65-Nanometer-Prozessor. 2007 sollen die Leiterbahnen in den Chips nur noch 45 Nanometer messen, im folgendem Jahr führt Intel ‘Nehalem’ ein. 2009, im Jahr vor Gesher, will Intel bereits mit 32 Nanometern fertigen.

In der Industrie wird nun gemutmaßt, dass sich die schnell entwickelten Mikroarchitekturen nicht in dem Maße unterscheiden wie etwa Core und NetBurst und beim jeweiligen Vorgänger Anleihen nehmen. Denn das Entwickeln einer neuen Architektur ist bei Leibe kein Kinderspiel. So liegt der Schluss für viele Experten nahe, dass diese neuen Design-Zyklen vor allem den Herstellungsprozessen geschuldet sind.

Eine wirklich neue Strategie sind die beschleunigten Veröffentlichungen allerdings nicht. So gab Otellini auf einer Konferenz für Investoren selbst zu, dass das Unternehmen seit 2002 an diesem neuen Release-Zyklus arbeite. Einfacher ist seitdem die Lage für den Hersteller offenbar nicht geworden: “Wir sehen jetzt ein härteres Jahr 2006 vor uns, als wir es noch vor einigen Monaten gedacht hätten.” Essentiell ist die Bedrohung für Intel jedoch noch lange nicht. Wie ein Analyst ironisch anmerkte: “Etliche Unternehmen würden viel dafür geben, die Probleme von Intel zu haben.”

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Silicon-Redaktion

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